Station: [20] Emailliertes Haushaltsgeschirr von 1890 bis 1985


Eine kleine Zeitreise: In den Vitrinen der drei Nischen hier im Raum können sie durch die Entwicklung des Emailgeschirrs reisen.

Die Töpfe, Kuchenformen und Kannen in der Vitrine ganz links stammen aus der Zeit zwischen 1890 bis 1920. Um einen Blechrohling in einen schönen Topf zu verwandeln, braucht es zwei Emaillierungen: die Grundierung und das Fertigemail, das dann die Farbe des Geschirrstücks bestimmt. Die Stücke in der Vitrine weisen die für diese Epoche typische Farbgebung in hellem Grau-blau auf. Wenn Sie genau hinschauen, erkennen Sie, dass die Wasserkanne ganz oben vor 1900 hergestellt wurde, da ihr Henkel noch an den Korpus genietet ist.

In der mittleren Vitrine erwartet Sie Kochgeschirr, das im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg hergestellt wurde, darunter auch das erste wieder industriell hergestellte Kochtopfset, in der Mitte. 

Die Etiketten mit dem Löwenemail-Logo erlauben nicht nur, die Geschirrserien auf die Zeit nach 1945 zu datieren. Mit dem ehrwürdigen König der Tiere zeugen sie auch von der Qualität des Thalenser Emails.

Der Wasserkessel unten in der Vitrine ist seltsam geformt und für unsere heutigen Verhältnisse viel zu groß. Er war für den Kohleherd gedacht und bis in die Nachkriegsjahre oft die einzige Möglichkeit, warmes Wasser in der Wohnung zu haben.

In der rechten Vitrine entdecken Sie Thalenser Emailprodukte der 70er und 80er Jahre. Die gebauchten Milchtöpfe waren Mitte der 1980er Jahre sehr in Mode!

Schauen Sie auch aufs Dekor: Die Aufschrift auf dem Kartoffeldämpfer ist mit Siebdruck aufgebracht. Die Kinderdekore in den unteren Etagen sind Schiebebilder. Da die Bilder nicht in der DDR hergestellt wurden, besorgte sie das Außenhandelsministerium in Berlin. Und die fertigen Produkte aus dem guten Thalenser Email gingen dann nicht selten wieder in den Export!

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale