Station: [8] Das Ende des Kriegs


17 Schornsteine, ein Gewirr aus Dächern und Gebäuden – am Ende des Zweiten Weltkriegs belegte das Eisenhüttenwerk ein großes Areal!

Wenn Sie sich orientieren wollen: Das heutige Museum liegt auf dem Werksfoto ganz links oben, hinter dem imposanten Hauptverwaltungsgebäude aus dem Jahr 1913, das halb von dem größten Schlot überlagert wird. Links neben dem Hauptverwaltungsgebäude erkennen Sie am äußersten Bildrand die katholische Herz-Jesu-Kirche, die bis heute gegenüber dem Museum liegt.

Die Gleise direkt vor dem Hauptverwaltungsgebäude führen zum Haupt- oder Staatsbahnhof, dem heutigen Bahnhof Thale. Er begrenzt das Werksgelände nach Süden. An der oberen Bildkante liegen die Gleise, die zu einem zweiten Bahnhof, dem Bahnhof Bodetal, führen. Sie gehören zu einer Privatbahn, die ab 1908 Thale mit Blankenburg und Quedlinburg verband. Die Werksgleise waren über Drehwinkel mit beiden Bahnlinien verbunden.

Das Foto stammt aus dem Dezember 1944. Im Eisenhüttenwerk Thale ist jeder Quadratmeter bebaut. Das Werk stellt seit Jahren Rüstungsgüter her. Es ist ein Rüstungsbetrieb und dennoch vollkommen unzerstört.

Warum wurden die Stadt Thale und das Eisenhüttenwerk nicht bombardiert? Bislang haben Historiker keine abschließende Antwort gefunden.

Im April 1945 wird Thale von den Amerikanern befreit und entsprechend der Beschlüsse von Jalta ab dem 1. Juli in die sowjetische Besatzungszone überführt.

Das Werk ist unzerstört und voll funktionsfähig. Da es nur zwei funktionsfähige Stahl- und Walzwerke in der sowjetisch besetzten Zone gibt, erfolgen keine Demontagen. Ganz im Gegenteil: Die Produktion kann relativ schnell wieder aufgenommen werden.

Alle Abbildungen: © Hüttenmuseum Thale