Station: [44] Was ist Karst?


Ja genau! Was bedeutet „Karst“ überhaupt?

Der Begriff „Karst“ kommt von der gleichnamigen Landschaft in Slowenien, wo vor über 120 Jahren die typischen Karsterscheinungen, wie Höhlen, Flussschwinden und Karstquellen, Einsturzdolinen und Poljen erstmals wissenschaftlich untersucht und in einen Zusammenhang gestellt wurden. Der Begriff „Verkarstung“ meint also nicht, wie oft fälschlich angewendet, eine Verödung der Landschaft, sondern die zunehmende Verlagerung des Abflusses der Niederschlagswässer in den Untergrund. Und dies kommt in allen Klimaten vor: von der Arktis bis in die Tropen und von Wüstengebieten und Hochgebirgen bis in Sumpfgebiete.

Voraussetzung für die Verkarstung ist immer ein in Wasser löslicher Gesteinsuntergrund. Das ist meistens Kalk, aber auch Dolomit, Gips oder Steinsalz.

Haben Sie schon einmal Ihren Wasserkocher oder Ihre Kaffeemaschine entkalken müssen? Und sich dabei gefragt, wie dieser Kalk wohl ins Wasser gekommen ist? Ganz einfach: 

Die Niederschlagswässer dringen entlang von Klüften oder anderen Störstellen ins Gestein ein, lösen den dort vorhandenen Kalk und nehmen ihn mit. Im Gestein zurück bleibt: ein Hohlraum, der mit der Zeit zu einer Höhle werden kann. 

Anstatt an der Oberfläche zu bleiben, hat sich das von oben eindringende Wasser einen Abfluss geschaffen. Es gelangt rasch nach unten und fließt bis zu einem Wasseraustritt an einer möglichst tief gelegenen Stelle: eine Karstquelle ist entstanden.

Jetzt wissen Sie, wo die Wiesent, die Trubach und nicht zuletzt die Pegnitz herkommen… und auch der Kalk in Ihrem Leitungswasser!