Station: [6] Mimikry


Mimikry – das ist die Kunst der perfekten Täuschung!

Die Stiche der gelb-schwarz gestreiften Wespen sind nicht nur für Menschen unangenehm. Vögel und andere Insektenfresser lernen schnell, die Tiere zu meiden.

Und das machen sich wiederum andere Insekten zu Nutze: Käfer, Schwebfliegen und selbst Schmetterlinge tarnen sich als Wespen und halten sich auf diese Weise Feinde vom Leibe. Der Wespenbock mit seinen langen Beinen hat die Kunst der Täuschung zur Perfektion geführt und bewegt sich sogar wie eine Wespe.

Ein Vogel, der schlechte Erfahrung mit einem Wespenstich gemacht hat, merkt sich das Aussehen des Tieres und meidet zukünftig alles, was so ähnlich aussieht. Somit bezeichnet man mit „Mimikry“, wenn ein harmloses Tier ein gefährliches Tier nachahmt.

Der Naturforscher Henry Walter Bates hat im 19. Jahrhundert in Gegenden von Südamerika geforscht, in denen sich viele ungiftige Schmetterlinge den Lebensraum mit einigen giftigen Arten teilen. Die Falter waren sich oft so ähnlich, dass Bates sie verwechselte. Als er den Trick erkannte, beschrieb er seinen Biologen-Kollegen die erstaunliche Entdeckung. Diese Form der Mimikry wird nach ihrem Entdecker „Bates'sche Mimikry“ genannt.

Weitaus häufiger als die Nachahmung anderer Lebewesen ist die Nachahmung des Hintergrundes, also die Tarnung, die Mimese. Viele Tiere bringen es auch hier zur Perfektion. Schauen Sie in die Pilzvitrine hinter Ihnen. Hier haben sich ein Käfer und ein Schmetterling so gut getarnt, dass sie kaum zu sehen sind. Entdecken Sie sie?