Station: [26] Fränkisches Schichtstufenland


Jetzt kann ich dir mal zeigen, wo ich wohne... also… gewohnt habe. Na klar, in Franken, sagst du, das stimmt! Aber was ihr heute Franken nennt, das sah damals noch ziemlich anders aus. Als ich hier gelebt habe, gab es schönen, roten Schlamm, durch den man hindurchwaten konnte, und große Seen und viele leckere Pflanzen, die es heute längst nicht mehr gibt: Schachtelhalmgewächse, Palmfarne… mmmh… wenn ich daran denke… lecker!

Aber das alles ist, wie du weißt, schon 220 Millionen Jahre her. Eine Ewigkeit!

Und du weißt auch, dass im Laufe der Zeit sich auf der Erde immer mehr Schichten übereinander ansammeln. Je tiefer man etwas findet, desto älter ist es. Weil immer mehr neue Schichten darauf gekommen sind. Das ist super praktisch, denn durch diese Schichten könnt ihr Menschen genau feststellen, wie alt ein Fossil ist.

Meine Zeit zum Beispiel hieß „Trias“. Und der schöne rote Schlamm, auf dem ich gelaufen bin, der ist dann zu dieser Schicht geworden, in der die Plateosaurier-Knochen gefunden wurden. Und diese Schicht nennt ihr heute „Feuerletten“. 

Und ein paar Milliönchen Jahre später war die „Trias“ zu Ende und es begann eine neue Zeit, die „Jura“ genannt wird. Aus dieser Zeit stammt das Fischchen… äh! also, das Reptil, das so aussieht wie ein Fisch, der Ichthyosaurier, den wir gerade schon kennengelernt haben.

Jetzt fragst du dich bestimmt, warum ein Fisch… also, warum ein im Wasser lebender Saurier, und ich am gleichen Ort leben konnten? Ganz einfach: In der Trias war da, wo heute Nürnberg ist, Land mit rotem Schlamm und leckeren Pflanzen. Und ein paar Milliönchen Jahre später, im Jura, war an derselben Stelle ein Meer. Und heute ist hier wieder Land… Na ja, es sind auch wieder Millionen und Abermillionen von Jahren vergangen.

Und diese ganzen Schichten haben sich übereinandergelagert. Aber sie wurden später verstellt und haben nun eine leicht geneigte Lage. Und da die Gesteine gegenüber Regen und Frost unterschiedlich empfindlich sind, bilden die unempfindlichsten in der Landschaft Geländestufen. Dazwischen findet man die weniger robusten Gesteine vor allem in den Hängen unter den Stufen. „Schichtstufenland“ nennen die Wissenschaftler das. 

Aber ich… ich frage mich, wie es wohl weitergeht? Wie es hier rund um Nürnberg in Millionen und Millionen von Jahren mal aussehen wird?