Station: [56] Kamele in der Sahara


Willkommen in meiner Oase, liebe Kinder! Ich bin’s, das Kamel. Oder das Wüstenschiff, wie die Menschen sagen. Die Wüste ist natürlich kein Ozean und eigentlich gibt es dort keine Schiffe. Aber – siehst du, wie schwer bepackt ich bin? Ich transportiere Menschen und Waren quer durch die Sahara, die größte Wüste der Welt… eben ein bisschen wie ein Schiff, das zwischen den Kontinenten hin und herfährt. 

Und außerdem habe ich eine ganz spezielle Gewohnheit: Wenn ich laufe, setze ich immer die beiden rechten Füße voran und dann die beiden linken, dann wieder die beiden rechten und dann wieder die beiden linken und dann wieder die beiden rechten und dann wieder die beiden linken und so weiter. „Passgang“ nennt man das und weil mein Gewicht immer entweder rechts oder links liegt, schaukelt es wie auf einem Schiff.

Bist du schon einmal durch Sand gelaufen? Auf dem Spielplatz zum Beispiel? Oder am Strand? Dann weißt du, wie anstrengend das sein kann. Weil die Füße einsinken. Zum Glück habe ich spezielle Hufe, die mir das Wandern im Sand und über Steine leichter machen.

Und wenn so ein richtiger Sandsturm kommt, dann ist das auch kein Problem für mich. Ich kann meine Nasenlöcher verschließen. Und meine schönen, langen Wimpern schützen auch meine Augen vor den Sandkörnern.

Aber meine Menschen, die Bewohner der Wüste Sahara, die bewundern mich am meisten für meine Trinkfestigkeit! „Ich trinke nicht, ich tanke“, sage ich immer. Gib mir eine Viertelstunde und ich schlürfe dir 200 Liter Wasser weg – einfach so, weil ich es kann!

Und das reicht dann auch wieder für eine Zeit, danach kann es dann wieder quer durch die Wüste gehen. Das Wasser speichere ich überall in meinem Körper, auch in meinem Blut. Aber mein Höcker – da kommen die Fettreserven rein, die ich auf meinen Zügen durch die Wüste auch brauche.

Meine Menschen, die können da nur staunen. Ist auch etwas anstrengend mit ihnen. Die müssen ständig Rast machen, etwas trinken, etwas essen – das hält die ganze Karawane auf, kann ich dir sagen!

Aber wenn du magst, kannst du sie ja mal kennenlernen, meine Menschen. Die sitzen dort in ihrem Zelt, komm mal mit rüber!