Station: [6] Nahrung aus dem Wattenmeer (Fischgärten, Rochen)


M: In früheren Zeiten gab es einen viel größeren Fischreichtum im Wattenmeer als heute. Mit bloßen Händen und Füßen fing man Schollen und mit verschiedenen Fanggeräten andere Fische. Am effektivsten jedoch war der Fischfang in den sogenannten Fischgärten. Ein Modell und alte Fotos zeigen, wie er funktionierte.

F: Fischgärten sind zum Ufer hin geöffnete Weidenzäune, die im Watt aufgestellt werden. Mit der Flut kommen die Fische in Ufernähe und schwimmen mit dem Ebbstrom wieder ins Meer hinaus. Steht ihnen ein Fischgarten im Weg, werden sie direkt in eine Reuse hineingeleitet.

Auf dem Monitor in der Raummitte können Sie sehen, wie so ein Fischgarten betrieben wird.

M: Rochen waren früher der wichtigste Speisefisch der Nordfriesen, denn durch Trocknung konnte man sie als Wintervorrat haltbar machen. Sie kamen massenhaft zwischen den Inseln und Halligen vor. Jahrhundertelang beanspruchte der dänische König die Rochenbestände für sich und vergab an einige Fischer das Privileg, gewerblich Rochen zu fischen.

Doch…Warum eigentlich der dänische König?

F: Vor dem deutsch-dänischen Krieg 1864 war der dänische König auch der Landesherr der Föhrer Bevölkerung.

M: Die Fischer waren verpflichtet, Steuern und Naturalabgaben an den König zu liefern. Doch vor etwa 200 Jahren gingen die Rochenbestände zurück, der Rochenfang kam komplett zum Erliegen. Heutzutage findet man manchmal noch Eikapseln von Rochen im Flutsaum des Strandes – ein Hinweis darauf, dass in der tieferen Nordsee noch heute Rochen leben.

Fotos: © Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum