Station: [51] Claude Wetzstein: „Parsifal“


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„Parzival“ ist der berühmte Ritter aus Wolfram von Eschenbachs gleichnamigem Versroman des 12. Jahrhunderts. 1975 schuf der französische Glaskünstler Claude Wetzstein eine Glasskulptur mit dem Namen „Parsifal“. Die Skulptur ist als limitierte Serie von nur 200 Exemplaren in der Glashütte Daum Frères in Nancy in Frankreich entstanden. Ein Exemplar, die Nummer 82, erwarb der Gründer des Glasmuseums, Dr. Hans Löber, 1976 für das gerade gegründete Glasmuseum.

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Die Skulptur ist in „Pâte-de-Verre“-Technik gefertigt. Diese aufwändige Technik bringt besonders gut die sinnliche Ausdruckskraft von Glas zur Geltung. Bei diesem Formschmelzverfahren wird fein gemahlenes Glaspulver mit einem Bindemittel versehen, in eine Form geknetet und anschließend im Ofen zu Glas verschmolzen. Durch unterschiedliche Farbintensität und Glasdicke kommt ein mystisches Leuchten zutage, das die geheimnisumwitterte Figur des „Parsifal“ hervorragend zum Ausdruck bringt.

Sprecher

Wolfram von Eschenbach stand im Dienste des Wertheimer Grafen und könnte seinen „Parzival“ übrigens in Teilen auf der Wertheimer Burg geschrieben haben. 2011 wurde deshalb dort die „Parzival“-Spirale eröffnet. Damit hat die Parzival-Projektgruppe den ersten Schritt unterschiedlicher Parzival-Projekte eingeleitet, die sich mit der spannenden Figur des „Gralsritters“ auseinandersetzen. Dazu gehören zum Beispiel auch die jeweils im Frühjahr in den Gassen Wertheims hängenden Parzival-Banner.