Station: [108] Neandertaler – Forschungsgeschichte


1856 stießen Steinbrucharbeiter im Neandertal zwischen Erkrath und Mettmann unweit von Düsseldorf auf menschliche Knochenfragmente. Bald stellte sich heraus, dass sie Knochen vorgeschichtlicher Menschen gefunden hatten, die sich von denen moderner Menschen unterschieden. Nach ihrem Fundort wurde diese Menschenart Homo neandertalensis, Neandertaler, genannt.

Inzwischen sind knapp 3.000 Knochen- und Zahnreste von etwa 300 Neandertalerindividuen bekannt. Die Mehrzahl stammt aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Belgien und Portugal. In den Jahren 1997 und 2000 wurde auch im Neandertal wieder gegraben. Dabei kamen am bekannten Fundort weitere Knochenfragmente zutage. Nach neuen Erkenntnissen handelt es sich bei dem hier gefundenen Neandertaler um einen 40 bis 60 Jahre alten Mann mit einer Körpergröße von etwa 1 Meter 68. Er wurde vor 40.000 Jahren in einer kleinen Grotte im Neandertal bestattet.

Der Neandertaler beflügelte seit dem 19. Jahrhundert die Phantasie der Zeitgenossen. Die Bilder zeigen, welche Vorstellungen sich Wissenschaftler und Künstler von den Neandertalern machten. Vom affenartigen Ungeheuer bis zum edlen Wilden – alles ist dabei. Selbst einen Neandertaler im Anzug können Sie erblicken.

Wissenschaftlichen Forschungen zum Neandertaler widmet sich heute das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie Leipzig. Die besonderen Merkmale des Neandertalers im Körperbau zeigt ein Highlight hier im Museum, der Gläserne Neandertaler.