Station: [217] Ältestes Kupfer in Sachsen


Im vierten Jahrtausend vor Christus begegnet uns in Sachsen das erste Metall, das Kupfer. Die Kupfermetallurgie folgte den großen Hauptrouten von Südosteuropa kommend bis nach Südskandinavien. Kupferfunde in Gräbern der späten Jungsteinzeit lassen dies erkennen. Bekannt sind vor allem Schmuck sowie Dolche und Beile aus Kupfer. Aufgrund ihrer geringen Härte wurden diese jedoch kaum als Waffen und Geräte verwendet, vielmehr waren sie Statusobjekte.

Abbau, Verhüttung und Verarbeitung von Kupfer setzten Spezialwissen voraus. Vor allem aus Gräbern der Glockenbecherkultur sind Steingeräte bekannt, die der Metallbearbeitung dienten. Dennoch sind Kupferfunde in Sachsen selten. Die kleine Kupferspirale in der Vitrine stammt aus einer Bestattung der Kugelamphorenkultur aus der Zeit um 3.000 vor Christus in Zschernitz. Sie wurde im Bereich des Schädels gefunden und vermutlich als Ohr- oder Kopfschmuck getragen. Der unscheinbare Fingerring ist jünger. Er kam in Werben aus einem schnurkeramischen Grab zutage. Die Neuerungen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Kupfer in der späten Jungsteinzeit ermöglichten erst den Aufschwung des Metallwesens in der Bronzezeit.