Station: [221] Salz


Salz ist in unserem Alltag selbstverständlich. Nur drei bis 10 Gramm pro Tag benötigt der Mensch zum Überleben. Der tatsächliche Verbrauch ist wesentlich höher: Salz wird als Geschmacksverstärker, als Gewürzsalz eingesetzt und Gemüse, Fleisch und Fisch werden damit haltbar gemacht. Vor der Erfindung des Kühlschranks wurden große Mengen Salz zu diesem Zweck benötigt. Zudem kommt Salz in der Gerberei, bei verschiedenen metallurgischen Verfahren, bei der Viehhaltung und in vielen anderen Bereichen zum Einsatz.

Salz kann auf drei verschiedenen Wegen gewonnen werden: aus Meersalz, Steinsalz oder aus Solequellen. Bekannt für den Abbau von Steinsalz wurden in der frühen Eisenzeit die Bergwerke Hallein und Hallstatt im Salzburger Land, wonach diese Epoche auch als die Hallstattzeit bezeichnet wird. Solequellen wurden in der Bronze- und Eisenzeit vor allem an der mittleren Saale bei Halle und im Mittelelbe-Saale-Gebiet zur Salzgewinnung genutzt. Dafür musste die Sole eingedampft werden. In der Vitrine sehen Sie die dazu verwendete technische Keramik: wannen- oder näpfchenartige Tiegel und Säulen, auch Briquetage genannt.

Die Tiegel- oder Säulenbriquetage wurden in flachen Öfen aufgestellt. Dazwischen häufte man Holzkohle oder anderes Brennmaterial an, das die nötige Hitze zum Eindampfen der Sole lieferte. Die Näpfchen wurden immer wieder mit Sole gefüllt, bis eine dicke Salzkruste an den Tiegelwänden auskristallisiert war. Anschließend wurde das Salz direkt in den Tiegeln verhandelt. Der große Bedarf an Salz sicherte den Salzproduzenten eine Monopolstellung und trug damit wie der neue Werkstoff Metall zur sozialen Differenzierung bei.