Station: [307] Klostergründungen


Die ersten Klöster, die in Sachsen zum Ende des 11. und mit Beginn des 12. Jahrhunderts entstanden, waren Klöster des Benediktinerordens. Ihre Stifter waren Graf Wiprecht von Groitzsch und Kaiser Lothar der III. Getreu der Maxime „Ora et labora“, bete und arbeite, sollten die Mönche den Siedlern beim Landesausbau geistliche Nahrung und Beistand geben. Die Benediktiner hielten eine enge Verbindung zum Hochadel, aus dessen Reihen sie häufig ihre Novizen wählten.

Mit der fortschreitenden Erschließung des Erzgebirgsvorlandes kam es zu einer zweiten Welle von Klostergründungen, in deren Folge auch das Kloster Grünhain entstand. Um das Jahr 1235 wurde es in der Nähe der Alten Salzstraße, einer der wichtigsten Handelswege zwischen Halle und Prag, von Zisterziensern erbaut. Sie kamen unter Klostergründer Burggraf Meinherr dem II. von Meißen in die Region und gründeten Klosterhöfe in den Städten sowie Wirtschaftshöfe auf dem Land.

Dreihundert Jahre sollte das Kloster Grünhain bestehen und einen enormen Zuwachs an Ländereien und Macht erlangen, ehe es in Folge der Reformation im Jahr 1536 aufgelöst wurde.

Die modellhafte Rekonstruktion des Klosters basiert auf einem typischen Bauplan mittelalterlicher Klosteranlagen. Die ausgestellten Beispiele aufwendiger Steinarchitektur und Wandmalereien zeugen von einer prächtigen Ausstattung des Klosters.

Fast zeitgleich entstanden ab etwa 1230 in den Städten die ersten Klöster der Franziskaner und Dominikaner. Sie übernahmen die seelsorgerische Versorgung der ständig wachsenden Stadtbevölkerung.

Die neu entstandene Klosterlandschaft bildete einen wesentlichen Bestandteil des wirtschaftlichen, kulturellen und geistigen Lebens.

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