Station: [314] Reformation


Luthers Thesenanschlag im Jahr 1517 war der Auslöser einer tiefgreifenden Reformbewegung der Kirche. Wittenberg wurde das geistige Zentrum der Reformation und Sachsen der führende protestantische Staat im Reich.

Luther war vom Glauben erfüllt, dass weder Kirche noch Priester das Gewissen eines Menschen beeinflussen dürfen. Er vertrat die Auffassung, dass der Mensch nicht auf Grund seiner Werke, sondern allein durch die Gnade Gottes gerecht werde.

Neben einer umfassenden Erneuerung der Kirche verlangte Luther nach besserer Bildung für alle Menschen, damit sie sich mit den Worten Gottes auseinandersetzen und ein eigenes Gewissen ausbilden können. In seinem landesweiten Bildungsaufruf forderte er „die allerbesten Schulen (…) für Knaben und Maidlein an allen Orten aufzurichten“.

Daraufhin entstanden in vielen Städten Sachsens neue Schulen.

Wie nützlich war es doch, dass gerade in dieser Zeit ein Medium zur Verfügung stand, mit dem Luthers reformatorische Lehre buchstäblich jeden Winkel des Landes erreichte. Der Buchdruck verhalf der Reformation zum Durchbruch und machte sie zu einem Medienereignis, von dem wiederum er selbst profitierte. So gestaltete sich der Glaubenskampf zum ersten Propagandakrieg mit Einsatz eines Massenmediums.

Folgen wir den Spuren der Reformation durch die sächsische Geschichtsschreibung, begegnen wir Männern, die mit scharfem Geist und gezogenem Schwert einander vom einzig wahren Glauben überzeugen wollten.

Doch wo waren die Frauen? Und woran glaubten sie? Eine mutige und wortgewandte Verfechterin der Reformation möchten wir Ihnen jetzt im Vertiefungstext vorstellen.