Station: [18] Diorama Krippe, 3. Etage


M: Allora, hier stehen Sie vor einer Krippe des italienischen Krippenbauers Claudio Mattei. Sie stellt die Geburt Christi als breites Diorama dar. Sie gehört zu den „perspektivischen Krippen“.

F: Diese Krippe ist zwei Meter tief. Damit die Tiefenwirkung zur Geltung kommt, muss die Krippe in einem Kasten eingebaut sein.
Die von Ihnen fortlaufenden Linien, zum Beispiel Wege oder Mauern, treffen sich an einem Punkt am Horizont – das gibt der Krippe
die Perspektive und lässt sie fast dreidimensional erscheinen. Die Szenerie wird von nur einem Licht ausgeleuchtet, das an unser Sonnenlicht erinnert und wie im richtigen Leben Licht und Schatten wirft. Ein besonderer Trick lässt das Jesuskind in hellem Licht erstrahlen. Das Licht wird in der Dachöffnung des Stalls von einem Spiegel gebrochen und auf das Jesuskind fokussiert.

M: Haben Sie nicht auch das Gefühl mitten in der Szenerie zu stehen? Teil des Krippenspiels zu sein? Dieses Gefühl können einem
nur perspektivische Krippen vermitteln.

F: An den Wänden hängen Vogelkäfige, an der Wand lehnen Sense und Harke, Körbe stehen in der Ecke, Hühner picken Körner auf – wie viel Wert auf die Ausstattung gelegt wurde! Jeder dieser über Tausend Steine ist handgeformt und besteht aus Gips. An diesem Beispiel sehen Sie die hohe Kunst des Krippenbaus.

M: Die ca. 16 Zentimeter großen Terrakotta-Figuren wurden von dem Bildhauer Raffaele de Angelis geformt und bestechen durch ihre Natürlichkeit. Bezugnehmend auf unsere Mosellandschaft hat er Josef auf ein Weinfass gesetzt!

F: Wir haben noch zwei weitere Krippen mit Figuren aus der Werkstatt Rafffaele de Angelis. Rechts am Treppenaufgang sehen Sie die Verkündigung an die Hirten, ebenfalls eine kunstvolle perspektivische Darstellung. Gegenüber auf der linken Seite finden Sie eine weitere Diorama-Krippe mit dem Thema „Die Flucht nach Ägypten“. Hier sehen Sie die heilige Familie auf der Flucht durch die Wüste Judäa. Maria stillt das Jesuskind, das ist eine Szene, die man so nicht häufig sieht. Sie verdeutlicht, dass die Heilige Familie keine Zeit zu verlieren hatte und schnell vor dem angedrohten Kindermord fliehen musste.

Fotos: © Krippenmuseum und © Trüpschuch