Buchpräsentation und Gespräch: "Antisemitismus in der DDR. Manifestation und Folgen des Feinbildes Israel "
Wolfgang Benz (Herausgeber)
Antisemitismus in der DDR. Manifestation und Folgen des Feinbildes Israel
Der Staats- und Parteiapparat als Akteur gegenüber den jüdischen Bürgern und Gemeinden in der DDR.
Antisemitismus war in der DDR, die als antifaschistischer Staat begründet wurde, per se nicht artikulierbar und scheinbar auch nicht vorhanden. Als Element faschistischer Ideologie galt Antisemitismus als überwunden. Dagegen gehörte der politisch instrumentalisierte Antizionismus, der Israel als Feindstaat definierte, jahrelang zur Staatsdoktrin. Die Folgen des negativen Israelbildes sind bis heute spürbar. Vor dem Hintergrund einer neu auflebenden Fremdenfeindlichkeit ist es geboten, die Tradition und Wirkungen judenfeindlicher Ressentiments in der DDR in den Blick zu nehmen. In zehn Beiträgen wird mit diesem Band ein Versuch dazu unternommen.
In den Beiträgen geht es unter anderem um das jüdische Leben in der DDR als individuelle Erfahrung sowie die Handhabung des Staates ihnen gegenüber und damit zugleich um die Implementierung und Durchsetzung des Israelbildes der DDR; aber auch der Nahostkonflikt und die Wahrnehmung Israels in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR oder Israel im „Schwarzen Kanal“ werden beleuchtet.
Moderation: Sven-Felix Kellerhoff (angefragt) (Geschichtsredakteur der Tageszeitung „Die Welt“)