Käthchen & Thuschen, Herrmann, Homburg & Wetter vom Strahl
Donnerstag, 24. Oktober 2019, 19 Uhr
Fontane hielt den Homburg für einen "Waschlappen" in einer "unhistorisch" wirkenden Geschichte und die Demütigung und Selbstverleugnung des Käthchens auf einer Bühne anzusehen für unerträglich. Dennoch schätzte er deren geistigen Vater Heinrich von Kleist. In der Spielzeit 2018/19 war Michael Kohlhaas uneingeschränkter Spitzenreiter bei den Kleist-Inszenierungen auf deutschsprachigen Bühnen, scharf gefolgt vom Zerbrochnen Krug, aber auch Penthesilea und Amphitryon waren in zum Teil preisgekrönten Inszenierungen zu sehen, ebenso der Homburg und Das Käthchen von Heilbronn. Ein bedeutender Kleist-Forscher nannte die Herrmannsschlacht schon vor etlichen Jahren ein Ärgernis, ein nicht minder bedeutender Regisseur empfindet sie als Kleists bestes Drama. Kleist reizt immer noch und immer wieder zur Auseinandersetzung. In der F.A.Z. ging vor einiger Zeit ein erfolgreicher Schriftsteller der selbstgestellten Frage nach, warum der Verfasser des Käthchens denn zum Kanon der deutschen Literatur gezählt werde… Im Gespräch mit Theatermacher*innen gehen wir anlässlich unserer Sonderausstellung der Frage nach, was an Heinrich von Kleists Dramatik heute noch so fasziniert, welche Kraft das Käthchen und die Penthesilea verbindet und warum die sprichwörtlich gewordene Thusnelda ganz sicher kein dummes Thuschen ist.
Eintritt: 6,- Euro / ermäßigt 4,-Euro / 3,- Euro mit Festivalpass