Das Ägyptologische Institut/Museum –Georg Steindorff– der Universität Leipzig laden auch in diesem Jahr wieder zu einer öffentlichen Vortragsreihe ein: „Gräberwelten“ bietet Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten altägyptischer Gräber, wobei es nicht nur um Architektur und Archäologie geht, sondern auch um Grabbesitz und den Schattenseiten verborgener Kostbarkeiten. Bereits zu Lebzeiten kümmerten sich die alten Ägypter um die Grabvorsorge. Damit waren verschiedene Aspekte verbunden, denn es ging nicht nur allein um die Errichtung des Grabes. Man musste sich eine Grabausstattung bestehend aus Mobiliar, Gefäßen, Dienerfiguren oder Uschebtis u.v.m. zulegen und die Dekoration der Grabwände und Särge in Auftrag geben. Dabei durfte der Gedanke an die Sicherstellung des Totenkultes nicht fehlen, denn die Versorgung im Jenseits war von großer Bedeutung. Diese konnte entweder durch die Hinterbliebenen erfolgen oder man setzte dafür vertraglich Totenpriester ein. Nach dem Tod galt es dann, die Verstorbenen im Jenseits mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. Dies geschah im Laufe der ägyptischen Geschichte auf unterschiedlichen Wegen: Dienerfiguren, Modelle, Totenstelen und Uschebtis, die sich im Grab befanden oder in Form von realen Opfergaben und Libationen durch Grabbesucher und Priester. Die Verstorbenen waren auf die Opferversorgung angewiesen. Wenn diese ausblieb oder unzureichend erfolgte, konnten die Verstorbenen ihren Unmut darüber kundtun, indem sie „Botschaften“ aus dem Jenseits zu den Lebenden im Diesseits schickten: So führte man beispielsweise Alpträume mitunter auf die Unzufriedenheit eines Totengeistes zurück. Davon berichten uns die sogenannten „Briefe an die Toten“. Das Geschehen im Grab nach der Bestattung spiegelt sich in einem geregelten Totenkult wider, worüber Herr Peter Dils in seinem Vortrag sprechen wird. Dabei geht es um die Organisation und den Ablauf des Totenkultes sowie dessen Bedeutung und Funktionen. Welche Speisen und Getränke wurden den Toten dargebracht und wie kam der Verstorbene in den Besitz dieser Gaben? Wie wird man Totenpriester? Welchen Lohn erhielt man für diese Tätigkeit? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag thematisiert. Ort der Veranstaltung: Universität Leipzig, Campus Augustusplatz, Hörsaalgebäude, Hörsaal 8 Im Anschluss an den Vortrag (gegen 19:30 Uhr) ist das Auditorium wie immer herzlich zu einem kleinen Umtrunk ins Ägyptische Museum –Georg Steindorff– eingeladen.
05. Mar 2020 - 18:15
Goethestraße 2 (Kroch-Hochhaus)
Leipzig
04109
Deutschland

Aktueller Termin von "Ägyptisches Museum - Georg Steindorff - der Universität Leipzig"

Peter Dils: "Alle zehn Tage Wasser spenden. Grabpflege im Alten Ägypten"

05. Mar 2020 - 18:15 – 05. Mar 2020 - 19:15
Ägyptisches Museum - Georg Steindorff - der Universität Leipzig

Das Ägyptologische Institut/Museum –Georg Steindorff– der Universität Leipzig laden auch in diesem Jahr wieder zu einer öffentlichen Vortragsreihe ein: „Gräberwelten“ bietet Vorträge zu unterschiedlichen Aspekten altägyptischer Gräber, wobei es nicht nur um Architektur und Archäologie geht, sondern auch um Grabbesitz und den Schattenseiten verborgener Kostbarkeiten.

Bereits zu Lebzeiten kümmerten sich die alten Ägypter um die Grabvorsorge. Damit waren verschiedene Aspekte verbunden, denn es ging nicht nur allein um die Errichtung des Grabes. Man musste sich eine Grabausstattung bestehend aus Mobiliar, Gefäßen, Dienerfiguren oder Uschebtis u.v.m. zulegen und die Dekoration der Grabwände und Särge in Auftrag geben. Dabei durfte der Gedanke an die Sicherstellung des Totenkultes nicht fehlen, denn die Versorgung im Jenseits war von großer Bedeutung. Diese konnte entweder durch die Hinterbliebenen erfolgen oder man setzte dafür vertraglich Totenpriester ein.

Nach dem Tod galt es dann, die Verstorbenen im Jenseits mit allem Lebensnotwendigen zu versorgen. Dies geschah im Laufe der ägyptischen Geschichte auf unterschiedlichen Wegen: Dienerfiguren, Modelle, Totenstelen und Uschebtis, die sich im Grab befanden oder in Form von realen Opfergaben und Libationen durch Grabbesucher und Priester. Die Verstorbenen waren auf die Opferversorgung angewiesen. Wenn diese ausblieb oder unzureichend erfolgte, konnten die Verstorbenen ihren Unmut darüber kundtun, indem sie „Botschaften“ aus dem Jenseits zu den Lebenden im Diesseits schickten: So führte man beispielsweise Alpträume mitunter auf die Unzufriedenheit eines Totengeistes zurück. Davon berichten uns die sogenannten „Briefe an die Toten“.

Das Geschehen im Grab nach der Bestattung spiegelt sich in einem geregelten Totenkult wider, worüber Herr Peter Dils in seinem Vortrag sprechen wird. Dabei geht es um die Organisation und den Ablauf des Totenkultes sowie dessen Bedeutung und Funktionen. Welche Speisen und Getränke wurden den Toten dargebracht und wie kam der Verstorbene in den Besitz dieser Gaben? Wie wird man Totenpriester? Welchen Lohn erhielt man für diese Tätigkeit? Diese und weitere Fragen werden im Vortrag thematisiert.

Ort der Veranstaltung: Universität Leipzig, Campus Augustusplatz, Hörsaalgebäude, Hörsaal 8

Im Anschluss an den Vortrag (gegen 19:30 Uhr) ist das Auditorium wie immer herzlich zu einem kleinen Umtrunk ins Ägyptische Museum –Georg Steindorff– eingeladen.

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