Das Hessische Landesmuseum Darmstadt ist durch den »Block Beuys« eines der wichtigsten Foren für die zeitgenössische Rauminstallation. In regelmäßiger Folge wird das Museum daher aktuelle Performance- und Installationskünstler*innen einladen, um in der Nachfolge von Joseph Beuys auf 450 qm im Großen Saal aktuelle Positionen zu präsentieren. Für das Jubiläumsjahr lädt das Museum den argentinischen Künstler Tomás Saraceno ein, der mit seinen meist raumfüllenden, dreidimensionalen Raumkapseln einem internationalen Publikum bekannt ist. Seine Installationen zeigen Lebens- und Wohnkonzepte und sind zugleich ein Symbol für Interaktion und soziale Vernetzung. Tomás Saracenos Werk kann als eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Themen verstanden werden, in denen Kunst, Architektur, Naturwissenschaft, Astrophysik und Ingenieurswissenschaften zusammenfließen. Seine schwebenden Skulpturen, seine sozialen Projekte und seine interaktiven Installationen erkunden neue, nachhaltige Konzepte für Wohnen und für den Umgang mit unserer Umwelt. Eines seiner Vorbilder ist der für seine organischen Bauten bekannte Architekt Frei Otto, der die Struktur des Münchner Olympiastadions entwarf. Saraceno hat im Anschluss an ein Architektur- und Kunststudium in Buenos Aires sein Faible für derartige Strukturen, Raster und Konzepte bei Thomas Bayrle, seinem Lehrer an der Frankfurter Städelschule, noch weiter vertieft. Mit »Aerocene« entwickelte er 2007 ein offenes, partizipatives Gemeinschaftsprojekt, bei dem an über zwanzig Standorten internationale Teams Ballonhüllen aus gebrauchten Plastikfolien herstellten. Allein die Kraft der Sonne machte diese recycelten Hüllen zu Heißluftballons, die sich ohne andere Hitzequelle majestätisch in den Himmel erhoben und ein fliegendes Museum bildeten. Die schwebenden Ballonskulpturen sind für Saraceno das Symbol für ein neues globales Denken und eine neue Ära. Der Künstler träumt von einem neuen Leben in Einklang mit der Natur, einer neuen Ethik, einem Leben ohne Grenzen und vor allem ohne fossile Brennstoffe, die Luft und Klima ruinieren. Anknüpfend an dieses Projekt suchte Saraceno die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vom MIT in Boston oder der NASA, um die Frage zu klären, wie Fliegen allein durch Wind und Wärme möglich werden kann. Das Hessische Landesmuseum Darmstadt, das seit 200 Jahren in den Objekten seiner Sammlung Kunst und Naturkunde gleichermaßen präsentiert und dessen universellen Ansatz heute als zukunftsweisend betrachtet werden kann, ist daher ein idealer Ort für die Kunst von Tomás Saraceno.   Foto: Tomás Saraceno: How to Entangle the Universe in a Spider/Web?, 2020 Courtesy of the artist; Andersen’s, Copenhagen; Ruth Benzacar, Buenos Aires; Tanya Bonakdar Gallery, New York/Los Angeles; Pinksummer Contemporary Art, Genoa. © Photography by Studio Tomás Saraceno, 2020  
25. Sep 2020 - 00:00
Friedensplatz1
Darmstadt
64283
Germany

Current event for "Hessisches Landesmuseum Darmstadt"

Tomás Saraceno: Songs for the Air

25. Sep 2020 - 00:00 – 31. Jan 2021 - 00:00
Hessisches Landesmuseum Darmstadt

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt ist durch den »Block Beuys« eines der wichtigsten Foren für die zeitgenössische Rauminstallation. In regelmäßiger Folge wird das Museum daher aktuelle Performance- und Installationskünstler*innen einladen, um in der Nachfolge von Joseph Beuys auf 450 qm im Großen Saal aktuelle Positionen zu präsentieren.

Für das Jubiläumsjahr lädt das Museum den argentinischen Künstler Tomás Saraceno ein, der mit seinen meist raumfüllenden, dreidimensionalen Raumkapseln einem internationalen Publikum bekannt ist. Seine Installationen zeigen Lebens- und Wohnkonzepte und sind zugleich ein Symbol für Interaktion und soziale Vernetzung. Tomás Saracenos Werk kann als eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Themen verstanden werden, in denen Kunst, Architektur, Naturwissenschaft, Astrophysik und Ingenieurswissenschaften zusammenfließen. Seine schwebenden Skulpturen, seine sozialen Projekte und seine interaktiven Installationen erkunden neue, nachhaltige Konzepte für Wohnen und für den Umgang mit unserer Umwelt. Eines seiner Vorbilder ist der für seine organischen Bauten bekannte Architekt Frei Otto, der die Struktur des Münchner Olympiastadions entwarf. Saraceno hat im Anschluss an ein Architektur- und Kunststudium in Buenos Aires sein Faible für derartige Strukturen, Raster und Konzepte bei Thomas Bayrle, seinem Lehrer an der Frankfurter Städelschule, noch weiter vertieft.

Mit »Aerocene« entwickelte er 2007 ein offenes, partizipatives Gemeinschaftsprojekt, bei dem an über zwanzig Standorten internationale Teams Ballonhüllen aus gebrauchten Plastikfolien herstellten. Allein die Kraft der Sonne machte diese recycelten Hüllen zu Heißluftballons, die sich ohne andere Hitzequelle majestätisch in den Himmel erhoben und ein fliegendes Museum bildeten. Die schwebenden Ballonskulpturen sind für Saraceno das Symbol für ein neues globales Denken und eine neue Ära. Der Künstler träumt von einem neuen Leben in Einklang mit der Natur, einer neuen Ethik, einem Leben ohne Grenzen und vor allem ohne fossile Brennstoffe, die Luft und Klima ruinieren. Anknüpfend an dieses Projekt suchte Saraceno die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern vom MIT in Boston oder der NASA, um die Frage zu klären, wie Fliegen allein durch Wind und Wärme möglich werden kann.

Das Hessische Landesmuseum Darmstadt, das seit 200 Jahren in den Objekten seiner Sammlung Kunst und Naturkunde gleichermaßen präsentiert und dessen universellen Ansatz heute als zukunftsweisend betrachtet werden kann, ist daher ein idealer Ort für die Kunst von Tomás Saraceno.

 

Foto: Tomás Saraceno: How to Entangle the Universe in a Spider/Web?, 2020
Courtesy of the artist; Andersen’s, Copenhagen; Ruth Benzacar, Buenos Aires; Tanya Bonakdar Gallery, New York/Los Angeles; Pinksummer Contemporary Art, Genoa. © Photography by Studio Tomás Saraceno, 2020

 

Visit the cultural regions of germany

All regions
All regions