Das Deutsche Historische Museum ist Deutschlands nationales Geschichtsmuseum und versteht sich als ein Ort lebendiger Vermittlung und Diskussion deutscher Geschichte im europäischen und internationalen Kontext. Es befindet sich im barocken Zeughaus, dem ältesten Gebäude auf der Prachtstraße Unter den Linden, das durch einen modernen Bau des chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei kontrastreich ergänzt wird. Mit seinem glasüberdachten Zeughaushof zählt es zu den architektonischen Highlights der Stadt. Gelegen in Berlins historischer Mitte, in direkter Nachbarschaft zum Berliner Dom, Museumsinsel und dem sich in Bau befindenden Humboldt Forum im Berliner Schloss, beherbergt das Deutsche Historische Museum die Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“ und zeigt ein facettenreiches Programm an Wechselausstellungen.
Die Dauerausstellung vermittelt auf zwei Ebenen im barocken Zeughaus Einblicke in rund 1500 Jahre deutsche und europäische Vergangenheit. 7000 historische Ausstellungsstücke erzählen hier von Menschen, Ideen und geschichtlichen Epochen vom Mittelalter bis ins ausgehende 20. Jahrhundert. Objekte wie der Hut von Napoleon, den er bei der Schlacht von Waterloo getragen hat, die erste Ausgabe des von Konrad Adenauer signierten Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland oder Wallensteins Degen – ein Ehrengeschenk des Kaisers für seine treuen Dienste – zeugen von bedeutenden historischen Ereignissen.
Das umfangreiche Ausstellungsprogramm lädt mit zentralen Überblicksausstellungen und gesellschaftlich relevanten Sonderschauen zur Beschäftigung mit aktuellen Fragen der deutschen Geschichte im europäischen und internationalen Zusammenhang ein. Ein vielfältiges Bildungsprogramm, Vorträge, Podiumsdiskussionen sowie wissenschaftliche Tagungen und Workshops ergänzen die Ausstellungen und machen das Museum zu einem Ort lebendiger Geschichtsvermittlung und Diskussion.
Historie und Architektur
Deutsche Historische Museum wurde 1987, anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins von der damaligen Bundesrepublik und dem Land Berlin gegründet. Am 3. Oktober 1990 übertrug die Bundesregierung dem Deutschen Historischen Museum im Zuge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten die Gebäude und die Sammlungen des Museums für Deutsche Geschichte, dem ehemaligen Geschichtsmuseum der Deutschen Demokratischen Republik.
Im Herzen des prachtvollen Zeughauses befindet sich der mit Glas überdachte Zeughaushof, der mit 40 x 40 Metern eine einmalige Raumgröße für Berlin und darüber hinaus bietet. Umgeben von Rundfenstern mit 22 von Andres Schlüter geschaffenen Reliefs ist der Hof ein weiträumiger Ort der Begegnung. In den umliegenden Etagen befindet sich die Dauerausstellung.
Über eine Rolltreppe gelangen Besucherinnen und Besucher aus dem Zeughaushof unterirdisch in den modernen Pei-Bau. Das 2003 für Wechselausstellungen eröffnete Gebäude ist das erste Bauwerk des chinesisch-amerikanischen Architekten I.M. Pei in Deutschland, der unter anderem die Glaspyramide des Louvre in Paris schuf. Es beeindruckt mit seinem Eingangsbereich – einer Spindel aus Glas und Stahl – und durch seine architektonische Anmutung aus Transparenz, Licht und Bewegung.