Das Museum Gelnhausen in der ehemaligen Augustaschule am Obermarkt erscheint seit März 2016 in neuem Gewand: Übermannshohe Glaswände, die in eindringlichen Farben hinterleuchtet werden, tauchen die Museumsräume in diffuses Licht.
Erstmals werden die zahlreichen, kostbaren Erstausgaben, die Jahrzehnte im Tresor schlummerten, den Besuchern zugänglich gemacht. Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausen gibt in seinem berühmtesten Werk, dem abenteuerlichen Simplicissimus Teutsch, einen eindrucksvollen Einblick in das Leben und Leiden der Menschen während des 30-jährigen Krieges, der das ganze Gebiet des Heiligen Römischen Reiches veränderte. Vielschichtige Illustrationen und Erläuterungen ermöglichen dem Besucher unterschiedliche Informationstiefen.
Der Stadtgründer Friedrich I., auch genannt Barbarossa, steht für das Mittelalter, die Zeit der Stadtgründung. Anhand mehr oder weniger bekannter Menschen aus der Gelnhäuser Stadtgeschichte wird selbige illustriert. So werden Bewohner des Stadtteiles Burg ebenso vorgestellt wie der bekannte Stadtschreiber Brell oder die Bewohner des Fürstenhofes.
In der wissenschaftlich orientierten Neuzeit werden neben dem bekannten Erfinder Philipp Reis, dem wir das Telefon zu verdanken haben, noch weitere interessante Gelnhäuser Persönlichkeiten vorgestellt. Noch wenige kennen heute beispielsweise Friedrich Armand Strubberg, einen in seiner Zeit bekannten Autor spannender Wild-West-Romane, oder den Gelnhäuser Apotheker Cassebeer, dem Gelnhausen viel zu verdanken hat.
In allen Bereichen gibt es für Kinder und Familien eine eigene Informationsebene. Alle Texte, die unter Hüfthöhe zu finden sind, richten sich an die jüngeren Museumsbesucher. Die drei großen Söhne der Stadt melden sich hier zu Wort: Ein kleiner Barbarossa erläutert den Kindern seine Zeit, das Mittelalter. Abgelöst wird Barbarossa von dem kleinen Hans Jacob, der durch die Frühe Neuzeit führt und an den jungen Philipp übergibt. Philipp wiederum erklärt kindgerecht die Neuzeit, die Zeit in der er lebte.
Der bekannte Zeichner Klaus Puth hat mit seinen liebenswerten Figuren die drei berühmten Gelnhäuser zu neuem Leben erweckt. Die drei bezaubern nicht nur die kleinen, sondern auch die großen Besucher.
Wir laden jeden Sonntag ab 14 Uhr zu öffentlichen Führungen durch das begehbare Ohr ein.
Eine vorherige Anmeldung unter 06051/830301 ist unbedingt notwendig!
Unser Museumsgeist Erich reist mit Kindern und Erwachsenen quer duch 800 Jahre Gelnhäuser Geschichte. Vom Reichstag in der Kaiserpfalz über die Zerstörung der Stadt bis hin zur Erfindung des Telefons - in 10 Stationen wird Geschichte mit einem geistreichen Augenzwinkern hörbar.
35 Künstler:innen aus Gelnhausen zeigen ab 2. April ihre vielfältigen Werke in der neuen Kulturherberge
Endlich ist es soweit: Die ehemalige Jugendherberge im Gelnhäuser Schützengraben erstrahlt in neuem Glanz und wird zukünftig kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Kleinkunst, Theater, Konzerte und Ausstellungen beherbergen. Vom 2. bis 24. April 2022 findet die erste Ausstellung in der Kulturherberge (kurz: KUH) statt, die gleichzeitig die offizielle Eröffnung dieses neuen kulturellen Treffpunktes im Herzen der Altstadt markiert. 35 Gelnhäuser Künstler:innen präsentieren unter dem Titel „Kunst in der KUH“ mit Werken vom Schmuckstück über Gemälde bis zu Skulpturen einen Querschnitt durch die künstlerische Vielfalt der Barbarossastadt.
Die Ausstellung ist Samstag und Sonntag von 13 Uhr bis 20 Uhr geöffnet und Mittwoch bis Freitag von 16 Uhr bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Die Kunstschaffenden der Stadt Gelnhausen waren aufgerufen, sich für die erste Ausstellung und damit die Eröffnung der frisch renovierten Kulturherberge mit je einem Objekt zu bewerben. 35 von ihnen, darunter auch talentierte Hobbykünstler, werden nun ihre Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Objekte und Schmuckstücke im Erdgeschoss der KUH einer breiten Öffentlichkeit zeigen. Die Bandbreite umfasst verschiedene Altersklassen und Stilrichtungen. So ist unter der Regie der städtischen Kultourismusabteilung eine Ausstellung entstanden, die aufgrund ihrer Vielfalt und des Einfallsreichtums der Künstler:innen ein breites Publikum ansprechen dürfte und Anregungen für eigene Projekte der Besucher:innen geben kann.
Die Kulturherberge im Schützengraben steht nach ihrer Sanierung und Renovierung als neuer kultureller Treffpunkt in Gelnhausen bereit. Im Erdgeschoss befindet sich ein mit Licht- und Tontechnik ausgestatteter Saal mit Bühne, außerdem verfügt das liebevoll KUH genannte Gebäude über ein Bistro mit Küche und Sitzplätzen für 30 Personen. Das Erdgeschoss kann von Vereinen für kulturelle Veranstaltungen angemietet werden (eine Anmietung für private Feiern ist leider nicht möglich). Kleinkunst, Lesungen, Kindertheater, Ausstellungen und mehr können dort stattfinden. Im 1. Obergeschoss der KUH befinden sich Räumlichkeiten für die Museumswerkstätten der Stadt Gelnhausen. Glanzlicht ist die neue Töpferwerkstatt. Auf dieser Ebene befinden sich außerdem die Büros der städtischen Veranstaltungstechniker und auch ein Teil des Fundus ist dort untergebracht.