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[3] Thüringer Warte

Beschreibung

Thüringer Warte – Aussichtsturm mit Geschichte hoch über Lauenstein

Hoch über Lauenstein, auf dem 678 Meter hohen Ratzenberg, erhebt sich die Thüringer Warte – ein 26,5 Meter hoher Aussichtsturm in spektakulärer Lage. Kaum 200 Meter von der thüringisch-bayerischen Landesgrenze entfernt, wurde der Turm in der Zeit der deutschen Teilung zu einem besonderen Ort: Als „Fenster nach Thüringen“ bot er an der ehemaligen Zonengrenze einen seltenen, freien Blick in das „Grüne Herz Deutschlands“. Von der in rund 700 Metern Höhe gelegenen Aussichtsplattform reicht das Panorama weit nach Thüringen hinein.

Gerade diese einmalige Lage machte die Thüringer Warte über Jahrzehnte zu einem Magneten für Besucher – besonders für viele „ehemalige“ Thüringer, die von hier aus in ihre alte Heimat schauen wollten. Die Geschichte des Turms ist eng mit dieser Rolle verbunden: Der Bau begann am 03. April 1963, die Einweihung fand bereits am 17. Juni 1963 statt. Die Kundgebung unterhalb des Turms wurde zu einem eindrucksvollen Ereignis – damals sprach die Grenzpolizei von etwa 6.000 bis 7.000 Besuchern. Schon fünf Jahre später waren es 180.000 Besucher, und bis Ende 1992 wurden 905.943 Einzelbesucher statistisch erfasst. Im März 1994 wurde der Turm renoviert.

Mit der Wende im November 1989 und der Wiedervereinigung verlor die Thüringer Warte zwar ihre Bedeutung als „Schaufenster“ in das andere Deutschland – als touristischer Anziehungspunkt hat sie jedoch bis heute nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Eingebettet in das Thüringisch-Fränkische Schiefergebirge verbindet sie eindrucksvolle Ausblicke mit historischer Tiefe: Eine Dauerausstellung im Inneren des Turms beleuchtet die Geschichte rund um die innerdeutsche Grenze. Aktuell beschäftigt sich zudem eine Projektgruppe mit der Neugestaltung der Thüringer Warte und ihres Umfelds.

 

Öffnungszeiten
April bis Ende Oktober: täglich 8:00–18:00 Uhr