Buchmesse 2015

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3. Eifeler Buchmesse in Nettersheim

Spannende Buchmesse mit hochgelobtem Autorennachwuchs und mitreißendem Kulturprogramm

In vier Kategorien wurden Jugendliteraturpreise verliehen – knapp 20 Verlage und Selbstverleger bauten ihre Stände auf – Lesungen, Musik, Poetry Slam und Puppentheater

Auch die dritte Eifeler Buchmesse war ein voller Erfolg. Am 21. und 22. November wurden im Nettersheimer Naturzentrum jeweils mehrere Hundert Besucher gezählt. Knapp 20 Verlage und im Selbstverlag operierende Autoren hatten ihre Stände aufgebaut.

 

Die Organisatoren präsentierten ein ansprechendes Programm aus Musik, Lesungen, Poetry Slam und Puppentheater. Außer für Unterhaltung war auch für das leibliche Wohl der Messebesucher gesorgt. Die Eifeler Literaturmesse geriet zur runden Sache. Die zahlreichen Gäste waren hellauf begeistert.

Höhepunkt war einmal mehr die Verleihung der Jugendliteraturpreise in vier Kategorien an zwölf Preisträger/innen. Eingeladen waren alle 41 Wettbewerbsteilnehmer, die literarische Arbeiten zum diesjährigen Thema „Begegnung mit dem Fremden“ eingereicht hatten. Die Jury um Claudia Hoffmann und Alexander Züll, die die Preisverleihung moderierten, hatte sich ihre Entscheidungen nicht leicht gemacht. Ihre Bewertungen und Begründungen erinnerten an die Laudationen so genannter großer Literaturpreise.

Claudia Hoffmann resümierte auch im Namen ihrer Co-Juroren Waltraud Stening-Belz, Andreas Züll, Joachim Starke, Bruder Wolfgang Mauritz, Christoph Leisten und Mario Walter Johnen: „Um den literarischen Nachwuchs in der Eifel müssen wir uns nicht sorgen."

41 Wettbewerbsteilnehmer im proppenvollen Naturzentrum

Der Saal des Nettersheimer Naturzentrums war proppenvoll – die 41 Wettbewerbsteilnehmer hatten größtenteils Eltern und Geschwister mitgebracht. Ausgelobt worden war der Wettbewerb der Lit.Eifel gemeinsam mit dem Literaturhaus Nettersheim und Isabelle Weykmanns, der Kulturministerin der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

In der Altersklasse der sechs- bis neunjährigen Autoren siegte Isabel Mannz (9 Jahre) aus Mechernich mit ihrer Geschichte „Eine Giraffe unterwegs“, Zweite wurde Paula Schade (7) aus Mechernich vor Maike Dombrowsky (9) aus Schleiden. Bei den Zehn- bis Zwölfjährigen gewann Lena Brenner (12 Jahre) aus Kommern mit der Geschichte „Begegnung mit dem Fremden“ vor dem zehnjährigen Jannis Paquay aus Bütgenbach und Lea Buir (12) aus Nettersheim.

Die Geschichte „Zirkusmädchen“ von Sarah Binzenbach (15) aus Nettersheim überzeugte in der Altersklasse von 13 bis 15 Jahren die Juroren am meisten. Zweiter wurde Vincent Engels aus Kall vor Josefin Elise Schmitz aus Hellenthal. In der Altersklasse von 16 bis 18 Jahren siegte die 16-jährige Anna Pesch aus Simmerath vor Maike van der Hoek und Jana Esser (beide 17).

Die Preise wurden von der Regionalgas Euskirchen und der Energie Nordeifel gespendet, wie Bürgermeister Wilfried Pracht in seiner Begrüßungsrede dankbar hervorhob.

Sowohl die Lit.Eifel und das Literaturhaus Nettersheim mit Lesungen hoffnungsvoller und zum Teil auch bekannter Autoren an ungewöhnlichen und interessanten Orten der Eifel als auch die Buchmesse und der Jugendliteraturwettbewerb sind mittlerweile feste Bestandteile des Eifeler Kulturlebens. Zahlreiche Medienpartner unterstützen das Bemühen des Festivalkuratoriums, die Eifel als ganz besondere Literaturlandschaft im deutschsprachigen Raum herauszustellen.

Eifelliteratur ist bekannt im deutschsprachigen Raum

Das Literaturfestival, das in der Städteregion Aachen, in den Kreisen Düren, Euskirchen und im deutschsprachigen Teil Belgiens veranstaltet wird, hat auch in diesem Jahr mit 25 Veranstaltungen viele interessierte Besucher angelockt. Am Wochenende waren bei der Literaturmesse im Nettersheimer Naturzentrum namhafte Verlage der Region vertreten: KBV (Hillesheim), Ammianus (Aachen), Barton, Velbrück, Nicolai, Ralf Liebe (alle Weilerswist), Eifel-Verlag (Köln), Rhein-Mosel-Verlag (Zell), Regionalia (Rheinbach), Bergischer Verlag (Remscheid), Eifelbildverlag (Daun), BUND (Schönecken), Mebikus (Weywertz) und Pi (Weißenseifen). Außerdem die Autorinnen Ricarda Grothy, Rita Rosen und Kerstin Werner sowie Schreibwerkstatt und Künstlerstammtisch Nettersheim.

Das Spektrum ist breit. Die Eifel ist längst nicht mehr nur ein literarisches Wander- und Krimiland, es erscheinen immer mehr Titel mit historischen Stoffen, Kinderbücher, Bildbände, Anthologien, Romane, regional Kulinarisches und Reiseführer. Die Eifel ist ein Bücherland geworden und die Eifel ist „in“. Literatur aus dem Landstrich findet man heute in Buchhandlungen von Flensburg bis München.

Eröffnet wurde die Buchmesse am Samstag von der Band „Rock on Wood" und dem Nettersheimer  Bürgermeister Wilfried Pracht, der sich vom bevorstehenden Programm begeistert zeigte und betonte, dass die Sponsoren der Buchmesse: VR-Bank Nordeifel, Kreissparkasse Euskirchen, Wochenspiegel, Energie Nordeifel und Regionalgas Euskirchen ein anspruchsvolles Programm ermöglichen halfen.

Die vier Musiker Hermann Heuser, Ralf Alef, Jochen Fink und Peter Rosue um Frontmann und Ex-„Hohn“ Pete Bauchwitz begeisterten ihr Publikum. Humorvoll ging es im Dreierpack weiter mit Ralf Kramp, Manni Lang und dem Poetry-Slammer Lasse Samström, bei dessen „Schüttelprosa“ sich ein in Erwartung der Jugendliteraturpreisverleihung proppenvolles Auditorium vor Lachen bog.

Samström, der mit bürgerlichem Namen Albert Lahme heißt, wäre gerne länger geblieben, hatte aber noch einen weiteren Auftritt. So versprach der begeisterte Bahnreisende kurzerhand, 2016 wiederzukommen nach Nettersheim, den Ort mit der „schönsten Fußgängerbrücke“, die er je gesehen habe. Und zwar nach Möglichkeit nicht nur zu einem Auftritt wie jetzt, sondern zu einem eigenen Poetry-Slam-Dichterwettstreit.

Nicht weniger unterhaltsam war der Sonntag, den der Kabarettist Hubert vom Venn mit Texten eröffnete, der er und sein Freund Nicholas Müller, Ex-Frontmann der Band „Jupiter Jones“ verfasst haben. Es folgten die populäre Historien-Roman-Schriftstellerin Martina Kempff und der Historiker und Verleger Michael Kuhn. Insgesamt zehn Lesungen standen sonntags auf dem Programm, zwischendurch sorgte der Eifeler Chor „Häzzblood“ für angenehme Unterhaltung.