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Burg Trips

Beschreibung

Die Wasserburg zählt zu einer der bedeutensten Denkmäler der Rheinprovinz. Die Burg Trips an der Wurm bei Geilenkirchen - zu dieser Zeit ein Brabanter Lehen - befand sich 1327 im Besitz des Aachener Vogts Arnoldus Parvus, dessen Sohn Johannes 1342 als Herr zu Trips (dominus de Trips) bezeichnet wird (www.ebidat.de). Seitdem gilt der Bau als Stammsitz der aus dem limburgisch-brabantischen Uradel stammenden Familie von Trips (später durch Heirat Berghe von Trips). Mit dem Tod des Adolph Berghe von Trips erlosch im Jahr 1726 die hier ansässige Linie der Familie und die Burg ging an die verwandten Freiherren von Eynatten. Wilhelm Fabricius führt die Burg Trips in seiner Karte der politischen und administrativen Eintheilung der heutigen preussischen Rheinprovinz für das Jahr 1789 und den Erläuterungen im Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz (1898, S. 265-266) als „Trips RS“ (= Rittersitz) im Amt Geilenkirchen des Herzogtums Jülich. Ebendort wird auch „Tripsrath RS“ angeführt (heute ein Ortsteil von Geilenkirchen). Im Geschichtlichen Atlas der Rheinlande (GARh) führt Frankewitz (2007, S. 66) das Geilenkirchener Haus über Urkundenbelege für das Jahr 1383 als „Schloss und Gut Trips“ sowie 1464 mit dat huyss Trips und 1468 mit huyss und burch an. Ebenfalls im GARh beschreiben Friedrich und Päffgen (2007, S. 54) Burg Trips als „Wasserburg, hochmittelalterlich“ und führen zur historischen Überlieferung an: „1172 ist ein Meinerus von Trips genannt. Brabanter Lehen, der Aachener Vogt Arnoldus Parvus besaß 1327 Trips, 1342 ist sein Sohn Johannes dominus van Trips.“ Auf den historischen Karten der Topographischen Aufnahme der Rheinlande (1801-1828) findet sich „Haus Trips“ mit einer Fläche von gut 50.000 Quadratmetern eingezeichnet. In den jüngeren Werken der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten Preußischen Uraufnahme, der Preußischen Neuaufnahme (1891-1912) wie auch in den die topographischen Karten TK 1936-1945 wird das gleiche Areal dann einzig mit „Trips“ angeführt (vgl. Kartenansichten). Über Jahrhunderte hin wurde die im Kern des Herrenhauses mittelalterliche Wasserburg allmählich zu dem heutigen schlossartigen Landsitz Schloss Trips verändert (vgl. die umfassende Baubeschreibung unter www.ebidat.de). Einige Mauerfundamente der Vorgängeranlage aus dem 14./15. Jahrhundert konnten bei archäologischen Sondierungen 2005 im Burghof dokumentiert werden. Die Burganlage ging in den 1980ern in private Hände über, darunter zeitweise auch an den als „Burgenkönig“ bekannten Immobilienunternehmer Herbert Hillebrand (zur Person vgl. bei Hemmersbach). In den beiden Vorburgen sind heute ein Alten- und Pflegeheim sowie Seniorenwohnungen untergebracht.