Station: [126] Hubert Hartmann: Gedenkstein Synagoge


Hier stand das Gotteshaus der Synagogengemeinde Rheda, das am 9.11.1938 von den Nationalsozialisten mutwillig zerstört wurde. Der Ort, auf dem Du stehst, ist heiliger Boden.

Josef:

Hast du das gelesen? „Mutwillig zerstört“? Die Synagoge, die hier stand?

Ja, ich erinnere mich… früher, also zu meiner Zeit, da stand sie hier… und gleich daneben die jüdische Schule. Direkt wo jetzt die Büsche sind, und… das Wasser? Hmm… Offenbar wurde seitdem der Krökelteich umgeleitet.

Die Synagoge, also das Gotteshaus der Juden hier in Rheda, das war ein schönes Fachwerkhaus mit großen Fenstern, und jeden Samstag haben sie dort Gottesdienst gehalten. Viele Menschen in Rheda waren misstrauisch und hatten die Juden im Verdacht, irgendeinen Hokuspokus zu machen, in ihrer Synagoge. Aber das stimmt gar nicht. Sie haben einfach nur Gottesdienst gemacht, so wie die Christen am Sonntag.

Die Juden haben schon viele Jahrhunderte in Rheda gelebt, und der Graf von Bentheim-Tecklenburg hat sie beschützt… nun ja, dafür mussten sie ihm auch etwas bezahlen. Aber immerhin konnten sie hier, in der Nähe des Schlosses, in Sicherheit leben. Denn in vielen anderen Städten wurden sie immer wieder vertrieben und mussten wegziehen. Aber so in Sicherheit waren sei in Rheda ja dann wohl auch nicht. Wenn am 9. November 1938 alles kaputtgemacht und „mutwillig zerstört“ wurde.

Ich wüsste zu gern, was da passiert ist… und wie es den Menschen ergangen ist, als ihre Synagoge kaputtgemacht wurde.

Ob sich darüber etwas herausfinden lässt, was meinst du?

 

Alle Abbildungen : Torsten Nienaber, © Wiedenbrücker Schule Museum