Station: [4] Wagen, Kutschen, Schlitten


Ein Pferdeschlitten im Tabakmuseum? Das scheint zunächst einmal verwunderlich.

Ist es aber gar nicht. Ganz im Gegenteil: Im 19. Jahrhundert gehörte zu jeder Tabakmanufaktur ein gut aufgestellter Fuhrpark, mit dem der Fabrikant seine weit auseinander liegenden Filialen besuchte. Und das bei Wind und Wetter!

Heute sind wir es gewohnt, dass die Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsplatz fahren, zum Teil über viele Kilometer. Früher war es andersherum: Die Arbeiter waren wenig mobil, also gründeten die großen Zigarrenfirmen, neben ihren Hauptbetrieben, viele Filialmanufakturen in den umliegenden Gemeinden: von Oberbaden bis ins Elsass. Selbstverständlich wollten die Filialen regelmäßig besucht und beaufsichtigt werden.

Hier, in Wilhelm Weinackers Hauptbetrieb, waren die Wagen und Kutschen in der Wagenremise untergebracht, die auf der anderen Seite des Hofs liegt. Meistens war Weinacker natürlich mit der Kutsche unterwegs, bei Schnee und Eis allerdings mit diesem Pferdeschlitten.

Später erledigte Weinacker diese Fahrten mit dem Automobil. Leider wurde dieses, zusammen mit dem Chauffeur, im Ersten Weltkrieg eingezogen… und verschwand auf Nimmerwiedersehen.

Bevor Sie jetzt rechts in den nächsten Raum treten, werfen Sie gerne noch einen Blick auf unseren Verkaufstresen, links neben dem Eingang. Hier können Sie historische Zigarrenformbretter und originale Werbemittel der Zigarrenindustrie erwerben.