Station: [3] Die spannende Geschichte des Ritters von Rodenstein - Teil 1


Junker Hans, der hier auf der Burg Rodenstein aufgewachsen war, war ein starker Ritter und ein furchtloser Kämpfer, flink mit dem Schwert und treffsicher mit Pfeil und Bogen. Er war ein gefürchteter Gegner auf Ritterturnieren, die er auch fast immer gewann. Was ihm aber fehlte, war eine Ehefrau und er überlegte sich, wen er denn heiraten könnte. 

Eines Tages bekam er eine Einladung vom pfälzischen Kurfürsten zu einem Ritterturnier in seinem Schloss in Heidelberg. Dort hatte Junker Hans schon mehrfach gewonnen und er freute sich sehr, denn oft war unter den Zuschauern die schöne Maria gewesen. Er wollte sie unbedingt wiedersehen und bei ihren Eltern um ihre Hand anhalten. Das Turnier gab ihm nun die Möglichkeit dazu.

Viele tapfere Ritter waren zum Turnier gekommen, doch es gelang Hans, einen nach dem anderen zu besiegen. Zwischendurch schaute er immer wieder zu Maria, die auf der Tribüne saß. Ob sie das Turnier wohl verfolgte? Er freute sich, dass sie ihm zuwinkte. Am Ende des Turniers war er der umjubelte Sieger und Maria durfte ihm den Siegeskranz aufsetzen. Dabei gestanden sie sich gegenseitig, dass sie sich ineinander verliebt hatten und beschlossen, bald auf Burg Rodenstein zu heiraten. 

Lange lebten sie glücklich und zufrieden auf der Burg. Doch eines Tages wurde Hans von einem Nachbarn beleidigt und meinte, diese Schmach nur im Kampf vergelten zu können. Darüber war Maria sehr besorgt, weil er dabei ums Leben kommen könnte. Sie erwartete ein Baby. Sie fiel ihm um den Hals und wollte ihn nicht gehen lassen. Er aber stieß sie von sich. Sie schlug unglücklich mit ihrem Kopf auf und fiel in tiefe Bewusstlosigkeit. Hans war entsetzt! Das hatte er doch nicht gewollt! Er hob sie auf und trug sie in ihr Schlafgemach.

 

Text: Claus Fittschen, © Rodensteinmuseum        
Abbildung: Olga Malkowkaja, © C. Fittschen