Station: [10] Gewölbekeller


M: Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus; post iucundam iuventutem, post molestam senectutem nos habebit humus.

L: Hey Sieglinde – hast du Magengrummeln – oder was sind das für Geräusche? S: Pssst, sei mal ruhig, oh, die Wände murmeln … ich glaube, das ist Latein. Ah, ich kenne den Text  „Gaudeamus igitur". „Lasst uns alle Fröhlich“ sein, das haben damals Studenten gesungen.

L: Ich habe ja schon viel erlebt, aber dass Wände murmeln …

S: Ein bisschen Phantasie mein Lieber, ein bisschen Phantasie! Ich glaube sie wollen uns mitteilen, dass hier ab 1828 mal eine Lateinschule stand. Das war so eine Art Gymnasium, an dem auch Latein gelehrt wurde. Man nannte sie nur Lateinschule. Hört sich ja auch sehr gebildet an, nicht? Noch viel früher stand hier ein Rathaus. Das war baufällig und wurde abgerissen und die Schule gebaut. Doch unter dem Schulgebäude blieben die mittelalterlichen Rathauskeller erhalten. Die Mauern, die du hier siehst, gehören zum alten Rathaus. Sie sind also noch älter als das Gebäude, in dem unser Museum ist! Und die Mauerreste, über die die Stahltreppe führt, gehörten zu zwei Bürgerhäusern, die vor über 500 Jahren zum Rathaus umgebaut wurden. Diese Mauern sind wirklich sehr, sehr alt!

L: Guck mal hier durch die Türöffnung! Das Kellergewöbe sieht so aus, als sei die Zeit damals stehen geblieben.

Foto 1: © Dagmar Trüpschuch