Station: [18] Trinksitten


Antonius Auler: Darf ich mich vorstellen? Ich bin der Vater von Leonardt. Ich leite die Töpferwerkstatt. Aber ich will eigentlich nicht von meiner Arbeit reden. Sondern von meinem Feierabend.

Oft kehren wir nach der Arbeit ins Wirtshaus ein und trinken selbst aus dem schönen Bartmannskrug unser Bier. Das zischt nach einem harten Tag am heißen Tonofen, das kann ich dir sagen!

Im Wirtshaus geht es lustig zu. Kaum sitzen wir zusammen, stellt der Wirt Schankkrüge auf den Tisch, die mit Bier oder Wein gefüllt sind. So wissen wir gleich, wie viel es zu trinken gibt. Und – mehr gibt es auch nicht. Egal wie groß der Durst noch ist. Wir trinken alle aus einem Becher oder Krug. Den reichen wir von einem zum anderen weiter. Das ist ganz schön gesellig!

Du hast doch bestimmt gesehen, dass viele Krüge mit Figuren verziert sind. Die erzählen oft ganze Bibelgeschichten. Weißt du, was die feinen Leute machen? Wenn sie den Krug untereinander weiterreichen, gucken sie auf die Bilder und reden darüber. So haben sie ein Gesprächsthema. Ha, ha, wir Töpfer wissen auch so worüber wir reden und lachen können. An der nächsten Station zeige ich dir einen besonders schönen Krug, dann kannst du dir das besser vorstellen.

Ha! Trinken, ohne zu kleckern, zeichnet den feinen Mann aus. Höflich ist es, den Becher beim Trinken richtig zu halten. Das ist gar nicht so einfach bei kleinen Trichterhalsbechern oder flachen Trinkschalen! Und wenn ich dann schon mal ein Bierchen zu viel getrunken habe – oh jeh! Die Figuren in den Vitrinen, die machen es richtig.

Foto 1: © Stadtmuseum Siegburg