Station: [9] Der Militär- und Veteranenverein


M: Gedenkfeiern, Fahnenweihen, Kirchenparaden und „theaterliche Aufführungen“ – im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert bestimmten die Aktivitäten des Militär- und Veteranenvereins den Festkalender des Dorfes.

F: Altgediente Kämpfer des Deutsch-Französischen Kriegs hatten den Verein im Jahr 1873 aus der Taufe gehoben und bald eine rege Tätigkeit entwickelt. Bei den Festzügen durchs Dorf liefen übrigens nicht nur Veteranen und Ehemalige mit. Auch einige sogenannte „Festdamen“, also junge, unverheiratete Frauen in Trachten, durften den Umzug durch ihre Jugend und Schönheit bereichern.

M: Auf der Vorderseite der imposanten Samt-Fahne des Militär- und Veteranenvereins halten zwei bekrönte Adler das badische Wappen. Sie sehen s ie hier im Ausstellungsraum. In den Ecken sind vier wichtige Schauplätze des Deutsch-Französischen Krieges aufgeführt: Straßburg, Dijon, Nuits-Saint-Georges und Belfort.

F: „Mit Gott für Fürst und Vaterland“ – so ist auf der Rückseite der Fahne zu lesen. In deren Mitte die Darstellung einer grimmigen Germania mit gezogenem Schwert, umkränzt von Lorbeer.

M: Fahnen wie diese waren keine Feldzeichen, sie besaßen aber einen hohen symbolischen und emotionalen Wert. Hatte Altenheim im Deutsch-Französischen Krieg lediglich zwei Soldaten zu beklagen, so stiegen diese Zahlen im Ersten und Zweiten Weltkrieg merklich in die Höhe.

 

 

Fotos: © Heimatmuseum Neuried