Station: [2] Die Verbreitung des Kaffees
Auf der Landkarte der Afrika-Linie zeigt die rote Nadel die Provinz Kaffa in Äthiopien. Das äthiopische Hochland gilt heute als genetischer Ursprung der wichtigsten Kaffeeart, Coffea Arabica. Arabica-Kaffee wird deswegen auch Hochland-Kaffee genannt.
Im 12.Jahrhundert brachten arabische Händler die Früchte in den Jemen, dort steckt eine grüne Nadel. Die Reise in den Jemen war sehr lang und auf dem Transport verdarben viele Früchte. Um dies zu vermeiden, wurden die Kaffeepflanzen aus dem äthiopischen Wald geholt und im Jemen auf einer Hochebene angebaut. So entstanden im 15.Jahrhundert die ersten, bereits künstlich bewässerten, Kaffeeplantagen im Jemen.
Die gelbe Nadel auf der Karte zeigt den Ursprung der zweiten wichtigen Kaffeeart. Coffea-Canephora, genannt Robusta. Dieser stammt wohl ursprünglich aus Uganda. Robusta wächst in tieferen Lagen als Arabica. Robusta-Pflanzen wachsen schneller und enthalten etwa doppelt so viel Koffein wie die Arabica Pflanzen, aber dafür hat Robusta Kaffee weniger Aromen.
Das Koffein wirkt gegen Schädlinge, daher ist die Robusta Pflanze wegen ihres hohen Koffeinanteils tatsächlich widerstandsfähiger, also „robuster“ als die Arabica-Pflanze.
Muezzin Der wichtigste Umschlagplatz im Jemen wurde die arabische Hafenstadt mit dem Namen Mocca. Mocca war nicht nur der wichtigste Umschlagplatz für Kaffee, sondern auch der einzige Hafen im arabischen Raum, in dem zu dieser Zeit europäische Schiffe anlegen durften.
So wurde der Name der Hafenstadt Mocca auch zur Bezeichnung für die Kaffeebohnen und das Kaffeegetränk, nämlich den arabischen Mocca.
Kaffee zum Mitnehmen wird im deutschen Sprachgebrauch oft als Coffee-to-Go bezeichnet, die wörtliche Übersetzung dafür lautet: Kaffee zum Weglaufen.
Richtig ist der Begriff: “Take-away”. Aber auch der Kaffee auf der Straße ist keine Erfindung der Neuzeit. Bereits im fünfzehnten Jahrhundert wurde der Kaffee auf Straßen und Plätzen getrunken. Stellvertretend dafür steht in der Ausstellung das mit Perlmutt-Intarsien verzierte, hölzerne Schränkchen. Es handelt sich dabei um einen orientalischer Schuhputzstand. Während die Schuhe geputzt wurden, gab es einen arabischen Mocca vom Messingtablett zum Trinken.
Foto: © Kaffeemuseum Burg