Station: [102] Serpent


Vielleicht hat Fidel Hirt dieses - allein schon aufgrund seiner Form - merkwürdige Musikinstrument auf dem Dachboden eines städtischen Gebäudes gefunden. Es kann zur Ausstattung eines Stadtmusikers gehört haben. Denn diese erhielten ihre Instrumente vom Arbeitgeber gestellt. Es könnte jedoch auch aus einem kirchlichen Zusammenhang stammen. Traditionell diente der Serpent der Begleitung tiefer Männerstimmen, zum Beispiel im Gottesdienst. Der Serpent gehört als Bass zur Blasinstrumentenfamilie der Zinken. Er besteht aus zwei halben, zusammengeleimten Holzröhren, die außen mit Lederstreifen ummantelt sind. Er hat nur sechs Grifflöcher und keine Klappen, was auf eine recht frühe Bauart schließen lässt. Auf das gebogene, drehbare Messingrohr des Blechblasinstruments gehörte ursprünglich ein heute verlorenes Mundstück. Aufgrund der sehr wenigen typischen Anhaltspunkte ist Vorsicht bei der Datierung geboten. Es dürfte im 17. oder 18. Jahrhundert entstanden sein.

Foto: © Franziskanermuseum