Station: [58] Hexentreff und Schatzhort


Noch lange nach seinen Erbauern galt der Magdalenenberg als wirkmächtiger Ort. Bei den Ausgrabungen kamen Funde aus der späteren Eisenzeit zutage, die nahelegen, dass der Hügel noch Jahrhunderte später aufgesucht wurde. Unter anderem wurden römische Scherben sowie eine latenezeitliche Münzgussform entdeckt, was auf entsprechende Nachbestattungen in dieser Epoche hinweisen könnte. 
Die nächste dauerhafte Besiedlung der Gegend erfolgte im Mittelalter. 1320 wird der Hügel als 'Maria Magdalena Bühl' erstmals schriftlich erwähnt. Die gleichfalls anzutreffende Bezeichnung 'Kreuzbühl' sowie frühe Darstellungen zeigen, dass sich während des Mittelalters und der Frühneuzeit auf seiner Spitze ein Kreuz befand, der vormals heidnische Grabhügel also in das christliche Brauchtum überführt wurde. 
Im 17. Jahrhundert gelangte der Magdalenenberg in den Blickpunkt der Hexenverfolgung, als mehrere Frauen unter Folter gestanden, auf ihm mit dem Teufel getanzt zu haben. Seine auffällige, unnatürliche Form kann dafür verantwortlich gewesen sein, dass der Hügel in der Bevölkerung als Geisterort galt. Als der Magdalenenberg 1890 das erste Mal wissenschaftlich untersucht wurde, waren auch bereits Gerüchte über einen Schatz im Inneren des Hügels verbreitet. Ältere Sagen, die von Schatzfunden am Warenberg berichten, könnten hiermit in Zusammenhang stehen. 
Nachweislich gaben Streufunde von vorgeschichtlichen Münzen immer wieder Anlass zur Sagenbildung. Von einer alten Burg, von der im Volksmund ebenfalls erzählt wurde, fanden sich jedoch keine Spuren. Hier liegt offenbar eine Verwechslung mit der weiter westlich liegenden Warenburg vor - einem weiteren angeblichen Hexentanzplatz.

Foto: © Franziskanermuseum