Station: [64] Sternenkalender Magdalenenberg - Die Kelten und der Mond


„Ein frühkeltisches Stonehenge im Schwarzwald entdeckt." So lautet eine Schlagzeile, die im Jahr 2011 durch die Medien geistert. Auslöser sind jüngste Forschungsergebnisse zum Magdalenenberg. Die neue These sieht in der Anlage des Grabhügels einen keltischen Kalender. Dabei soll die Anordnung der Gräber um das Zentralgrab mit dem Sternenhimmel zum Zeitpunkt der Sommersonnenwende des Jahres 618 vor Christus übereinstimmen.
Dieser Sternenhimmel setzt sich aus den überlieferten Sternbildern des Mittelmeerraumes zusammen. Bekannte Bilder sind zum Beispiel der Kleine Bär oder der Drache. Zudem sollen die Stangensetzungen IV und V des Magdalenenberges auf die kleine und große südliche Mondwende ausgerichtet sein. Die Stangensetzung II weise auf die kleine nördliche Mondwende. 
Während alle Sterne am östlichen Horizont immer an derselben Stelle aufgehen, pendeln die Aufgangsorte von Sonne und Mond zwischen den nördlichen und südlichen Wendepunkten. Die Sonne vollzieht diese Bewegung innerhalb eines Jahres, die Position des Mondes verändert sich innerhalb eines Monats. Der Abstand zwischen diesen Punkten variiert dabei im laufe von 18,61 Jahren. Erreichen nördlicher und südlicher Aufgangspunkt ihre größte Distanz, spricht man von den "Großen Mondwenden", liegen sie am nächsten beieinander, nennt man dies "Kleine Mondwende". Es ist wahrscheinlich, dass... 

Foto: © Franziskanermuseum