Station: [7] 1. OG: Die Hubertus Apotheke


F: Dieser Raum ist speziell für wechselnde Sonderausstellungen konzipiert. Zur festen Einrichtung gehören die Holzschränke, Standgefäße und Waagen aus der Hubertus-Apotheke. Sie wurde 1949 von dem Apotheker Hugo Friedrich-Sander im Stadtzentrum gegründet. Die Schränke waren schlicht gehalten, da Geld und Material knapp waren.  

M: In den großen Apothekerschränken reihen sich Standgefäße aus Glas und Porzellan, in denen die Apothekerinnen und Apotheker Arzneimittel verwahrten. Die Etiketten sind verschieden beschriftet. Schwarze Schrift auf weißem Hintergrund weist auf schwach wirksame Stoffe hin. Rot auf Weiß‘ steht für stark wirkende Stoffe. Und Weiß auf Schwarz heißt: Achtung, sehr stark wirkende Stoffe!
 
F: In der Hubertus-Apotheke gab es jedoch keinen Platz, um Arzneimittel auf Vorrat zu lagern. Sie musste von der Sanderschen Hirschapotheke mitversorgt werden. So wurden jeden Morgen Arzneimittel und im Winter auch noch das Brennmaterial, wie Holz und Kohle, auf einem mittelgroßen Handwagen hergebracht.

M: In zwei weiteren Vitrinen haben wir Waagen und Gewichte ausgestellt. Große Waagen, um Rohstoffe auszuwiegen, kleinere Waagen – wie Hand und Standwaagen –, um die Zutaten für Rezepturen genau abzumessen. Sie fehlten in keiner Apotheke. Oben rechts steht eine weiße Babywaage. Sie konnte in der Apotheke ausgeliehen werden, um das Gewicht der Säuglinge zu kontrollieren. Im Regal direkt unter ihr steht eine Analysewaage, die zum Abwiegen kleinster Mengen diente. Heute arbeiten Apotheker und Apothekerinnen mit digitalen Waagen.

F: Die große grüne Waage ist eine Dezimalwaage. Sie wurde in Apotheken zum Nachwiegen größerer Rohstoffmengen benutzt. Wer sich auf diese Waage stellt, wundert sich, so wenig zu wiegen! Doch zu früh gefreut – das angezeigte Gewicht muss mit zehn multipliziert werden.

M: Ihr Rundgang führt Sie nun ins zweite Obergeschoss zur Vitrine gleich links am Eingang.

Fotos: © Stadt Hofgeismar / Paavo Blåfield