Station: [11] Der Schützenverein in Lette


M: Das Schützenwesen in Westfalen hat eine lange Tradition. Schriftliche Überlieferungen reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück, doch die Anfänge liegen wohl noch viel weiter in der Vergangenheit. Nur eines ist sicher, Schützenvereine entstanden ursprünglich als eine Notgemeinschaft. Bauern schlossen sich zusammen, um sich gegen Überfälle und marodierende Banden zu schützen. Anfangs kämpfte man noch mit Spießen, Schwertern und Speeren. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelten sich dann die Feuerwaffen immer weiter und fanden zunehmend Verwendung.

F: Auch die Uniformen der heutigen Schützenvereine sind eine eher moderne Erfindung. Sie kamen erst im Laufe des 19. Jahrhunderts in Mode. Regelmäßig traf man sich zum Exerzieren der Waffe – und in früheren Zeiten natürlich auch zum „Schießen auf den Vogel“.

M: Es war der Höhepunkt des Schützenjahres, verbunden mit einem rauschenden Fest. Beim Vogelschießen ging es darum, mit der Armbrust – oder später dann eben mit der Schusswaffe – einen hölzernen Vogel von einer hohen Stange zu schießen. So wurde der Schützenkönig ermittelt.

F: Auch Lette hat natürlich Schützenvereine. Die Anfänge des Allgemeinen Schützenvereins reichen in das Jahr 1633 zurück. Hier in der Vitrine sehen Sie einige der sogenannten Königsschilde. Diese Auszeichnung wurde vom jeweiligen Schützenkönig getragen. Die Schilde haben eine charakteristische Form, eine Beschriftung und Gravur sowie verschiedene Verzierungen. Getragen wurden sie an einer Kette und jedes Jahr kam ein weiteres Schild hinzu – solange bis die Kette voll war. Dann mussten einzelne Schilde abgenommen werden – und gingen später oftmals verloren. So wie auch das Königsschild aus dem Jahr 1633.

Fotos: © Heimatmuseum Lette