Station: [20] Das bäuerliche Leben


F: Wo heute leistungsstarke Traktoren, gewaltige Mähdrescher und vollautomatisierte Erntemaschinen ihre Bahnen ziehen, gab es in früheren Zeiten nur eins: Handarbeit! Pflügen und eggen, walzen, sensen, mähen und dreschen – all das war harte Arbeit. Es erforderte Zeit und in der Regel gutes Teamwork. Wenn Sie sich einmal genauer umschauen, dann entdecken Sie alle wichtigen Arbeitsgeräte, die ein Landwirt früher so brauchte.

M: Die Arbeit begann im Frühjahr mit dem Pflügen der Äcker und Felder. Mit der Egge wurde anschließend das Erdreich für die Aussaat vorbereitet.

F: Ein nasser und fauler März ist des Bauern Schmerz.

M: Im Sommer wurden die Schafe geschoren. Die Wiesen standen fett und saftig, die Kühe gaben reichlich Milch – und fast jeden Tag waren die Bäuerinnen und die Mägde nun mit dem Buttern und Käsen beschäftigt. Im Spätsommer stand die Heuernte an.

F: Regen im Mai bringt Wohlstand und Heu.

M: Das Gras wurde von den Männern mit den Sensen gemäht. Frauen und Kinder hatten dann die Aufgabe, das Gras zu wenden. Das machte man mit der Harke – und zwar über mehrere Tage hinweg. So lange, bis das Gras getrocknet war und eingelagert werden konnte. Dann luden die Männer das Heu auf einen Pferdeanhänger und fuhren damit zum Hof. Im Winter diente das Heu den Tieren als Futter. Und noch etwas wurde im Sommer geerntet:

F: So golden die Sonne im Juli strahlt, so golden sich der Weizen mahlt.

M: Im Herbst schließlich wurden die Kartoffeln geerntet – und der Winterweizen konnte gesät werden.

F: Wie das Wetter am Mariä Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag.

M: Der Winter, die dunkle Jahreszeit, war dazu da, um zu schlachten. Fleisch wurde gepökelt oder trocken gesalzen und ins Räucherhaus gehängt. Zäune und Gatter wurden erneuert. Und es war die Zeit, in der in den Stuben der Flachs gesponnen wurde.

F: Silvesternacht düster oder klar, zeigt an ein gutes neues Jahr.

Fotos: © Heimatmuseum Lette