Comics von früher
Die Comicgeschichte der DDR von 1945 – 1990
Wieder einmal eine gelungene Vernissage im Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Am 11. Oktober 2025 eröffnete die neue Sonderausstellung „Comics von früher“ ihre Pforten.
In enger Kooperation mit dem Comicmuseum Neubrandenburg stellt das Fritz-Reuter-Literaturmuseum in seiner aktuellen Sonderausstellung die „Geschichte des Comics in der DDR“ vor. Thomas Möller, Leiter des Comicmuseums Neubrandenburg und Mitglied des Neubrandenburger Mosaik- und Comic-Clubs, verfügt über einen reichen Fundus von über 15.000 Heften, Zeichnungen und Figuren. Aus diesem stellt er ausgewählte Tafeln mit originalen Ausschnitten aus bekannten Comics und viele weitere Exponate zur Verfügung, um den Besuchern einen Blick in die Vielfalt der Comics in der DDR zu ermöglichen.
Gezeigt werden neben den Digedags und den Abrafaxen viele weitere Akteure der in der DDR als „Bildergeschichten“ bezeichneten Comics. Ob FRÖSI, BUMMI, MOSAIK oder ATZE, sie alle prägten mehrere Generationen von Kindern und Jugendlichen. Nun präsentiert das Fritz-Reuter-Literaturmuseum nicht nur eine Auswahl dieser Hefte, sondern auch zahlreiche Helden dieser Bildgeschichten als dreidimensionale Exponate.
Die bunte Welt der Comics im Osten war vielfältiger als Uneingeweihte denken mögen. Die Digedags, Fix und Fax, die Abrafaxe, Kundi, Atomino, Max und Tüte, Piefke und Schniefke, Korbine Früchtchen und andere begeisterten die Kinder und standen bei Jung und Alt hoch im Kurs.
In der DDR wurden Comics und Kinderzeitschriften staatlich gefördert. Die Vermittlung des offiziellen Erziehungsauftrages vermischte sich mit den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nach Unterhaltung, Abenteuer, Wissen und Phantasie. Kinderzeitschriften begleiteten ihre Leser im Alltag: Schule, Familie und Freizeit waren in den Bildergeschichten immer ein Thema. Sie waren zugleich Spiegelbild der aktuellen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen.
Die medien- und erziehungsgeschichtliche Bedeutung von Kinderzeitschriften in der DDR wurde bislang wenig beachtet. Die neue Sonderausstellung soll auch dazu beitragen, diesen Teil der gesamtdeutschen Kulturgeschichte zu bewahren.
Die Ausstellung kann bis zum 31. Januar 2026 zu den regulären Öffnungszeiten des Museums besichtigt werden.
https://www.frlm-mv.de

