MUSEUMSABTEILUNGEN

FREILICHTTEIL
Das Wohnhaus, die Stallungen und die gesamte Außenanlage sind als Freilichtobjekt rekonstruiert. Das Anwesen ist mit Ausnahme eines alten Stalles und eines Felsenkellers in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts neu errichtet worden.
Der Besucher erlebt eine authentische Wohnsituation aus dem täglichen Leben und Arbeiten im Fichtelgebirge in der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts.
Die Raumaufteilung zeigt bereits deutliche Veränderungen zu der bislang im Fichtelgebirge üblichen Bauweise:
Der Backofen fehlt und die "Schwarze Küche" wird durch eine Speisekammer und einen Abstellraum ersetzt.
Die Dekorationsmalerei ist in allen Zimmern des Wohnhauses zu finden. Sie verdeutlicht das Repräsentationsstreben der Hofbesitzer.

LANDWIRTSCHAFT
Unsere Vorfahren waren früher fast alle in der Landwirtschaft tätig. Sie ernährten sich lange Zeit von den kümmerlichen Ernte-Erträgen.
Vom Fichtelgebirge gingen wichtige Neuerungen in der Landwirtschaft aus:
Kartoffelanbau, Saatzucht, Genossenschaften, Pflanzenschutz.

So erlebt der Besucher den Weg in die moderne Landwirtschaft.  Die Voraussetzungen für den Landbau im Fichtelgebirge sind verglichen mit anderen bayerischen Gegenden schlecht. Die Landwirtschaft ist hügelig und zergliedert, die Böden sind sandig und steinig, das Klima rauh und die Wachstumszeiten sehr kurz.
 

TRANSPORTWESEN
Transportgeräte aus dem Alltag und Gewerbe charakterisieren das Leben und Arbeiten im Fichtelgebirge. Von der "Wasserbutte" bis zum "Trabbi", dem DDR-Fluchtfahrzeug von 1989, begegnet dem Besucher Kulturgeschichte bis in die Gegenwart.
Um Flüssigkeiten wie Wasser oder Jauche zu transportieren, wurde auf dem Wagengestell oder auf dem Kasenwagen ein Fass eingekeilt.
Der Bauer zeigte seine soziale und wirtschaftliche Stellung unter anderem mit den Anspanntieren. Die wenigen reichen Bauern besaßen Pferde. Mittelständische vermögende Bauern spannten Ochsen vor. Bei den vielen Kleinbauern zogen Kühe den Wagen. Tagelöhner und Nebenerwerbler spannten eine Ziege oder den Hund ein oder mussten den Wagen selbst ziehen.

 

KONSERVIERUNG
Die Landbevölkerung versorgte sich früher überwiegend selbst mit Nahrungsmitteln. Für das Auskommen in den langen Wintern war die Vorratshaltung unentbehrlich.

Sauerkraut war lange Zeit im Winter das wichtigste Gemüse und häufig der einzige Vitaminspender. Nachdem das Kraut gehobelt war, wurde es in Fässern aus Ton eingestampft. Beim Einsäuern von Kraut zerstören das beigemengte Salz und die entstehende Milchsäure Schimmel und Bakterien.

Durch Einkochen von Obst, Gemüse oder sogar Fleisch war die Haltbarkeit über einen sehr langen Zeitraum gesichert. Durch das Erhitzen wurden vorhandene Bakterien zerstört. Das Einkochen ist seit demher nicht mehr wegzudenken.

Der Besucher kann in der Abteilung "Konservierung" eine Menge von bekannten und auch unbekannten Konservierungsmethoden erleben.