Station: [23] Klostergärten


Abtgarten, Kreuzgarten, Patresgarten, Fratresgarten – spätestens seit dem Barock verfügte die Klosteranlage über mehrere Gartenanlagen, deren Funktionen sich deutlich voneinander unterschieden: Patres und Fratres (also Klosterbewohner mit und ohne Priesterweihe) nutzten verschiedene Gärten.

Der Kreuzgang umschloss einen weiteren Garten, der sich gegenüber vom heutigen Museum befand. Und ein besonders schönes Stück Land, direkt an der Schutter gelegen, war dem Abt vorbehalten.

Ein Chronogramm von 1698 ziert den Ausgang in den Abtsgarten. Dessen Inschrift lautet: "Das Haus, das du betrittst und fast verfallen war, hat Jakobus wiederhergestellt und den Musen geweiht, die schon zuvor hier wohnten."

Die Schutterer Gärten gelten auch als Geburtsort einer mittlerweile weit verbreiteten Tradition: Am 16. April 1691 notierte der damalige Abt Jakobus Vogler in sein Tagebuch:

„Den hiesigen Kindern gebe ich zu Ostern im Garten versteckte Eier.“

Das ist wahrscheinlich der früheste Hinweis auf das Verstecken von Eiern am Ostersonntag.

Alle Abbildungen: © Historischer Verein Schuttern 603 e.V. / Gemeinde Friesenheim