Station: [34] Das Schlössle


Obwohl das Schlössle einige Kilometer entfernt von Schuttern liegt, gehörte es früher doch zu dem Kloster. Es war eine Art Außenstelle des großen Klosters. Hier lebte der Propst. Und der Abt selbst, also der Klosterchef, war im Sommer auch oft hier. Er verbrachte hier sozusagen die Sommerferien. Deswegen ist das Gebäude auch ziemlich groß und schön. Und weil es so herrschaftlich ist, wurde es auch immer schon „Schlössle“ genannt.

An der Seite mit den vielen Fenstern ist der Haupteingang. Und direkt über der Tür siehst du zwei runde Wappen, die du vielleicht schon kennst: In dem linken Oval sitzt eine Frau, die ein Kind auf dem Schoß hat. Das sind die Jungfrau Maria und das Jesuskind. Und ihnen gegenüber kniet ein Mann mit einer Krone, der den beiden eine riesige Kirche schenkt. Das ist der angelsächsische König Offo, von dem man sagte, dass er das Kloster Schuttern gegründet hat.

In dem rechten Oval gleich daneben siehst du ein schwarzes Schwein, das über ein Gewässer läuft. Das geht natürlich nicht, denn das Schwein würde sofort untergehen. In einem Wappen ist das aber möglich. Und dieses Wappen gehörte einem Mann, der Placidus Bacheberle hieß. Und aus seinem Namen war dieses Bild entstanden: Ein Eberle (ein kleines Schwein also) das über einen Bach läuft. Macht zusammen: Bacheberle. Der Mann namens Placidus Bacheberle lebte vor 200 Jahren und war der letzte Abt des Klosters Schuttern. Und weil er auch oft hier im Schlössle war und weil das Schlössle seinem Kloster gehörte, ließ er die beiden Wappen über der Tür anbringen.

Und wenn du noch mehr über das Kloster Schuttern erfahren willst, dann kannst du mit dieser Audiotour durch das Dorf Schuttern, die Kirche und das Museum gehen. Da erfährst du viele Sachen über diesen Bacheberle und über andere Äbte, über den geheimnisvollen Offo, die kriegerischen Geroldsecker... über eine Klostermaus und über einen kleinen Mönch und deren Abenteuer.

Foto: © Josef Sailer