Station: [1] Willkommen


M: Guten Tag und herzlich willkommen hier im Fritz-Reuter-Literaturmuseum…

F: Oder, wie man auf Plattdeutsch sagen würde: Hartlich willkamen in’t Fritz-Reuter-Literaturmuseum.

M: Fritz Reuter, dessen Büste Sie gleich hier, im Foyer des Hauses, begrüßt, ist der wohl berühmteste Sohn der kleinen Stadt Stavenhagen…

F: … und einer der wichtigsten plattdeutschen Schriftsteller. 1810 in diesem Haus geboren, galt er am Ende seines Lebens als der erfolgreichste Schriftsteller in Deutschland.

M: Und dies, obwohl er sein Werk fast ausschließlich auf Plattdeutsch verfasste – einer Sprache, die damals im gesamten norddeutschen Raum gesprochen wurde. Plattdeutsch bzw. Niederdeutsch ist kein drolliger Dialekt, sondern eine echte Sprache, die mittlerweile sogar in die Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen aufgenommen wurde.

F: Dass das Plattdeutsche den Schritt von der vertrauten Alltags- und Umgangssprache in die Literatur hinein schaffte, haben wir nicht zuletzt Fritz Reuter zu verdanken. Seit dem 16. Jahrhundert hatte sich das Hochdeutsche als Schriftsprache etabliert. Dem Niederdeutschen haftete fortan der Nimbus des Alltäglichen, Vertrauten allerdings auch Ungebildeten an.

M: Fritz Reuter sowie einige andere Schriftsteller machten damit Schluss. Reuter gelang es, das Niederdeutsche in den Rang einer allen poetischen Anforderungen gerecht werdenden Literatursprache zu erheben. Der enorme Erfolg seiner Werke gab ihm recht.

F: Doch sein Weg bis dahin war von Turbulenzen und Rückschlägen gezeichnet. In dieser Ausstellung werden Sie Fritz Reuters Leben und sein umfassendes Werk kennenlernen und tief ins Mecklenburg des 19. Jahrhunderts eintauchen.

M: Beginnen Sie in dem Raum gleich links. Hier geht es um das gutsherrschaftliche Leben zu Reuters Zeiten.

Foto: © museum.de