Station: [17] Heitere Episoden? „Ut mine Festungstid“


F: Sieben lange Jahre hatte Fritz Reuter als junger Mann in preußischen Gefängnissen verbracht.

M: Die sieben Jahre haben seine Gesundheit angegriffen, seinen Humor jedoch nicht beeinträchtigt. Zweieinhalb Jahrzehnte später, als gestandener Mann und anerkannter Schriftsteller, nimmt er sich diese dunklen Jahre des Unrechts wieder vor. Mit satirischem Blick für das Komische und Groteske erzählt er den Alltag der Festungsgefangenen: von den verzweifelten Versuchen, sich mit Essbarem zu versorgen über künstlerische Ambitionen, die die Langeweile und Bitterkeit vertreiben sollen, bis hin zu den Freundschaften, die unter den Gefangenen entstehen.

F: Reuter zeigt weder Verbissenheit noch fordert er Vergeltung, sondern schildert die Festungszeit mit der größtmöglichen Menschlichkeit. Dennoch:

M (Zitat): „… alle Momente wollen sich nicht heiter färben lassen, sie bleiben in scheußliches Grau gekleidet stehen.“

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