Station: [24] Reuter und Hinstorff


F: Reuter und Hinstorff – der Autor und sein Verleger – kannten sich seit der „Franzosenzeit“. Der Erfolg des einen ist ohne das Zutun des anderen nicht denkbar. Dabei hätte Reuter durchaus auch Angebote anderer Verlage gehabt. Doch er blieb seinem Verleger treu. In seinen Worten:

M (Zitat): „Esel und Esel stimmt am besten zusammen.“

F: Beide Männer hatten sich – unabhängig voneinander – durchs Leben beißen müssen. Dethloff Carl Hinstorff wurde in eine arme Weberfamilie hineingeboren und arbeitete sich zu einem erfolgreichen Buchhändler und Verleger empor. Mit sicherem Gespür vermarktete er Reuters Verserzählungen und Romane und schuf so einen der ersten Bestsellerautoren des deutschsprachigen Buchmarktes. Die hohen Summen, die Reuters Bücher erwirtschafteten, machte auch ihn zu einem wohlhabenden Mann.

M: Bis 1904 hielten Hinstorff und seine Erben die alleinigen Rechte an Reuters Werken. Dann – 30 Jahre nach dem Tod des Schriftstellers – lief die Schutzfrist ab. Ausgaben vieler anderer Verlage überfluteten den Markt. Denn Reuter war noch immer einer der meistgelesenen Autoren in Deutschland. Mittlerweile liegen alle Werke Reuters auch in hochdeutschen Übersetzungen vor. Er selbst hatte sich Zeit seines Lebens vehement dagegen gewehrt: Die Possen, Wortspiele und Sprechweisen seiner Figuren könnten nur im vertrauten Plattdeutsch wiedergegeben werden. Und so bleibt Reuter – trotz aller Übersetzungen – bis heute unbestritten der bedeutendste Schriftsteller in plattdeutscher Sprache.

F: Hier endet der Rundgang durch Fritz Reuters bewegtes Leben und sein literarisches Werk.

Der letzte Raum, kurz vor der Treppe, die Sie wieder ins Erdgeschoss zurückführt, ist den Nachwirkungen seiner Bücher und Figuren gewidmet. Schauen Sie sich ruhig noch ein bisschen um. Wir verabschieden uns von Ihnen, sagen. Vielen Dank fürs Zuhören…

M: … und: Auf Wiedersehen hier im Fritz-Reuter-Literaturmuseum.

Foto: © museum.de