27. Fritz-Reuter-Literaturpreis 2025
Preisträger stehen fest
Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und die Reuterstadt Stavenhagen verleihen den 27. Fritz-Reuter-Literaturpreis 2025 am 7. November, diesmal zum 215. Geburtstag Fritz Reuters, in einer festlichen Veranstaltung im Schloss Stavenhagen.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis 2025 geht an: Joachim Rickes aus Berlin.
Aus einer Reihe von hochwertigen Einsendungen entschied sich die Preis-Jury zum Fritz-Reuter-Literaturpreis des Jahres 2025 für Prof. Dr. Joachim Rickes und sein Buch „Thomas Mann und Fritz Reuter“, erschienen im Verlag Königshausen & Neumann.
Nach eigenen Aussagen war die erste Erfahrung Thomas Manns mit der Gattung Roman ein Reuter-Erlebnis. Die Folgen dieser von „unendlichen Vergnügen“ geprägten Begegnung mit Reuters Hauptwerk „Ut mine Stromtid“ reichen weit über die „Buddenbrooks“ hinaus. Es überrascht deshalb, dass die Thomas Mann-Forschung, die den Selbstkommentaren ihres Autors ansonsten große Bedeutung beimisst, viele Hinweise auf den mecklenburgischen Autor weitgehend ignoriert hat. Dadurch ist unbeachtet geblieben, dass die Nachwirkungen seiner Reuter-Begegnung nicht nur in seinem ersten Roman, sondern ebenso in späteren Werken nachzuweisen sind.
Joachim Rickes, ein Kenner sowohl der Werke von Fritz Reuter als auch der von Thomas Mann, hat nun in seinem Buch „Thomas Mann und Fritz Reuter“ zahlreiche Berührungspunkte des Romans „Ut mine Stromtid“ mit mehreren Werken von Thomas Mann gefunden. Rickes setzt sich mir der bisherigen Thomas Mann-Forschung, die die Bedeutung der Reuter-Begegnung verkennt, geradezu spannend und kritisch auseinander.
Der Fritz-Reuter-Literaturpreis wird seit 1999 jährlich von der Reuterstadt Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder für sprach- und literaturwissenschaftliche Arbeiten vergeben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wird durch die Sparkasse Neubrandenburg-Demmin unterstützt.
Der Ehrenpreis der Reuterstadt Stavenhagen geht an das Reuterstädter Theaterkollektiv aus Stavenhagen und seinen künstlerischen Leiter Lutz Trautmann.
In einer Zeit, in der der ländliche Raum kulturell oft benachteiligt wird, in der Theater und Kultureinrichtungen sich auf größere Städte konzentrieren, da zeigt dieses Kollektiv, was mit ehrenamtlichem Engagement, Begeisterung und Gemeinschaftssinn möglich ist. Es beweist, dass Theater nicht nur auf große Bühnen gehört, sondern mitten ins Leben, in die Gemeinschaft, zu den Menschen. Der Preis ist undotiert.
Den Sonderpreis der Jury erhält Ute Eisenack aus Neuruppin.
Den Sonderpreis des Fritz-Reuter-Literaturpreises verleiht die Jury an Pfarrerin Ute Eisenack, Beauftragte der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) für die Arbeit mit plattdeutsch sprechenden Christinnen und Christen, für ihre eindrucksvollen plattdeutschen Predigten, die sprachliche Authentizität mit tiefem menschlichem und geistlichem Gehalt verbinden.
Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Der Preis wurde von der Porzellankünstlerin Marie-Luise Franz geschaffen. Marie-Luise Franz wurde 1986 in Malchin geboren. Von 2007 bis 2013 studierte sie Design an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale. 2013 eröffnete sie ihr eigenes Atelier für Porzellangestaltung und Produktdesign in Gnevezow 42, 17111 Borrentin (www.maluka-porzellan.de).
In diesem Jahr gestaltet sie ihn gemeinsam mit dem Kunsthandwerker Hagen Effenberger aus 17153 Stavenhagen, Reuterplatz 2 (www.h-genart.de). Aufgewachsen ist er in einer der schönsten Landschaften in Mecklenburg, umgeben vom Gespensterwald. Der gelernte Möbeltischler ist in seiner Kunst inspiriert von Natur und dem Blick für das Außergewöhnliche in der Welt.
Die Verleihung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 07. November 2025, um 17.00 Uhr im Schloss Stavenhagen.
Exklusiv zum 215. Geburtstag Fritz Reuters startet am 07. November 2025 der Verkauf der Playmobil-Sonderfigur Fritz Reuter im Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
https://www.frlm-mv.de

