Das sowjetische Hauptquartier - Sven Johne
Videoarbeit aus der Mediensammlung des Kunstmuseums:
Das sowjetische Hauptquartier (2023) spielt auf dem heute brachliegenden Gelände des ehemaligen Hauses der Offiziere in Wünsdorf, Brandenburg. Das schlossartige Anwesen diente bis 1994 als kulturelles Hauptquartier der in Ostdeutschland stationierten sowjetischen Truppen.
Dieses Hauptquartier ist Schauplatz eines Gesprächs zwischen dem zum Erfolg verdammten Immobilienmakler Becker und der vermeintlichen Interessentin Katharina Baronn. Im Verlauf des Filmes tritt der innere Monolog Baronns in den Vordergrund: Sie erlebte hier als 8-jähriges Kind den Abzug der sowjetischen Truppen. Seither geistert eine sentimentale Sowjetunion als vermeintliche Alternative zum real existierenden Kapitalismus in ihren Erinnerungen.
In Das sowjetische Hauptquartier kollidieren kindliche, idealisierte Erinnerungen an den Osten mit den Schrecken des real existierenden Kapitalismus.