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Themen-Rundwanderweg Station 5

Orchideen
Ohne Beschreibung
Grenzstein
Im 18.Jh. wurde die Feldflur vermessen, auch weil der Besitz des Dorfes wechselte. Jahreszahl 1771.
Schutzhütte
An einer Quelle in der Gemarkung "Hinter Bach" wurde eine kleine Schutzhütte errichtet.
Ohne Titel
Ohne Beschreibung

Beschreibung

Schutzhütte "Hinter Bach": Quellen, Wiesen, Wald Die Quellfassungen an der Schutzhütte „Hinter Bach“ sind ein Anlass, einen Blick auf die Wasserversorgung von Hochstätten zu werfen und die Umgebung zu beobachten. Wasser war im Dorf immer genügend da. Die Bewohner versorgten sich bis in die Neuzeit mit Wasser aus Brunnen, ortsnahen Quellen und dem Fluss. Die Alsenz prägt mit ihrem Flusstal und den Seitentälern, die kleine Bäche führen, die Hochstätter Gemarkung. Ist die Alsenz von Erlen, Pappeln und Weiden gesäumt, so sind die meisten Bäche eher kleine Wiesenbäche, die zeitweise kein Wasser führen. Ausnahme ist neben dem Leischbach [Rundweg Station 9 und "Barfußpfad"] der Bach „Hinter Tal“, der unweit des alten jüdischen Friedhofs verläuft und in dessen Einzugsbereich mehrere Quellfassungen und eine Brunnenstube die Wasserversorgung von Hochstätten seit 1929 sicherten. Bereits einhundert Jahre zuvor soll es von dort eine hölzerne Wasserleitung bis zur Kirche gegeben haben. Die Bewohner des Dorfes konnten bis dahin Wasser aus Pump- oder Schöpfbrunnen holen, die an mehreren Stellen im Dorf zu finden waren. Es gab auch einige private Pumpbrunnen. Mit dem Bau der Wasserleitung im Jahre 1929 wurden die Brunnen außer Betrieb genommen und alle Häuser angeschlossen. Die Zuleitung ins Dorf wurden unter der Alsenz durchgeführt und auf der östlichen Talseite ein Hochbehälter mit 2 mal 75m³ Fassungsvermögen gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren mehrere Veränderungen erforderlich. Die oberflächennahen Quellen „Hinter Tal“ waren nitratbelastet und wurden abgetrennt. Zwei Tiefbrunnen unweit des alten Judenfriedhofs und am südlichen Ortsrand nahe der Alsenz sicherten ab 1970 die Versorgung. Heute verbindet eine Ringleitung Hochstätten mit Feilbingert, Hallgarten und den Nachbargemeinden der Verbandsgemeinde Bad Münster am Stein-Ebernburg (VG BME) , betrieben und unterhalten von den Verbandsgemeindewerken. Es wird Wasser aus der Westpfalz eingespeist. Zum 01.07.2014 wurde die Stadt Bad Münster am Stein–Ebernburg Teil der Stadt Bad Kreuznach. Damit haben die Stadtwerke Bad Kreuznach die Versorgung des neuen Stadtteils übernommen, und die Wasserversorgung der verbliebenen neun Ortsgemeinden der VG BME wurde ihnen ebenfalls übertragen. Die Versorgung der Ortsgemeinde Hochstätten erfolgt, nachdem alle baulichen Voraussetzungen geschaffen sind, vom Wasserwerk Bad Kreuznach aus der Stromberger Straße. Es wird in die vorhandene Ringleitung eingespeist und liefert enthärtetes, weicheres Wasser als bisher. Die vorhandenen Brunnen und Pumpstationen werden endgültig aufgegeben, die Quellfassungen in der Gemarkung spielen keine Rolle mehr. In den letzten beiden Jahrzehnten wurden viele Weinbauflächen aufgelassen [Rundweg Station 4]. Sie wurden zur Brache oder mit Weihnachtsbaum-Kulturen aufgeforstet. Die Natur holt sich das Terrain zurück: In der Sukzession nach der intensiven Bewirtschaftung wächst Buschwerk rasch auf, zuerst mit Brombeeren und Heckenrosen. Baumbestand setzt sich allmählich durch. Die Böden sind oft flachgründig und haben eine dünne Krume. Dann bilden sich an sonnigen Hängen Trockenrasen, und auch an felsigen Hängen bietet sich ein neuer geschützter Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Je nach Jahreszeit und Standort kann man hier Orchideen und Kräuter blühen sehen: Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), Dost (Origanum vulgare), Wiesensalbei (Salvia pratensis), Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) u.a.m. Mittelfristig wird dort wieder, wenn der Mensch nicht eingreift, Wald entstehen. Hochstätten hat heute etwa gleich große Anteile der Flächennutzung für Landwirtschaft und Wald mit jeweils ca. 43 % der Gemarkung. Der Gemeindewald umfasst 120 ha, überwiegend Laubbäume (40 % Traubeneiche, 20 % Buche) und wenige Nadelbäume (Douglasie gut 3 %, Kiefer knapp 3 %). In den Mischbeständen sind auch langlebige Laubbäume wie Elsbeere, Speierling, Feldahorn, Hainbuche und Robinie in größeren Anteilen zu finden. Der Wald hat neben der wirtschaftlichen Nutzfunktion auch Bedeutung für den Boden- und Erosionsschutz, den Klima- und Wasserschutz und dient der Erholung. Der Gemeindewald wird naturnah bewirtschaftet, nach den Forsteinrichtungsplänen hat er ein gutes Mischungs- und Schichtungsverhältnis, das auch eine dauerhafte und diverse Holzproduktion erlaubt.