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Christuskirche Mimbach

Christuskirche Mimbach, 2019
Fotograf: Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Kirche Mimbach, um 1900
Blick auf die Christuskirche Anfang des 20. Jahrhunderts. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-195)
Christuskirche, um 1967
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-210), Sammlung Kurt Hoppstädter
Walcker-Orgel, vor 1965
Blick ins Kircheninnere auf die Walcker-Orgel vor der Modernisierung im Jahr 1965. Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-202)
Walcker-Orgel, 2019
Fotograf: Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Altarraum, um 1970
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-203)
Doppelgrabmal, 20. Jahrhundert
Foto: Stadtarchiv Blieskastel, Fotosammlung (Bestand 40-204), Fotograf: Monika von Boch, Staatliches Konservatoramt Saarbrücken
Luftbildaufnahme Mimbach, 2015
Fotograf: Roman Schmidt

Beschreibung

Der Neubau der protestantischen Kirche aus dem Jahr 1769 ersetzt seither einen Vorgängerbau aus dem 14. Jahrhundert. Der Kirchturm basiert im unteren Teil auf Überresten des spätmittelalterlichen Gotteshauses. Regional gilt die Christuskirche als herausragende Anlage protestantischer Kirchenbaukunst des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Baumeister Phillipp Heinrich Hellermann (Landbaudirektor Pfalz-Zweibrücken) gestaltete den Innenraum schlicht und im zeitgenössischen Stil einer calvinistischen Betsaalkirche. Die Kanzel sowie die Altarschranken haben sich aus der Erbauungszeit (1767-1769) erhalten. Eine Besonderheit im Inneren des Gotteshauses stellt die Orgel der Firma Eberhard Friedrich Walcker aus dem Jahr 1860 dar. Sie ist die erste Orgel, die das renommierte Orgelbauunternehmen im Saarland baute und zugleich die älteste romantische Orgel des Saarlandes. Bis zu einer Modernisierung im Jahr 1965 bestand sie in ihrem ursprünglichen Zustand. 1965 beauftragte die Kirchengemeinde eine umfassende Überarbeitung des über 100jährigen Instruments, welche letztlich das Aussehen sowie den Klang veränderte. Eine Restaurierung im Jahr 2017 machte diesen Eingriff rückgängig, so dass die Walcker-Orgel heute in ihrem Ursprungszustand vorliegt.

An der Kirchenostwand ist mit dem Doppelgrabmal für Johann Adluff von Eltz und Blieskastel († 1574) und seiner Gattin Katharina von Brandscheid († 1592) eine der bedeutendsten, regionalen Bildarbeiten aus der Zeit der Renaissance erhalten. Die Inschriften verweisen auf das Todesdatum und die Grablege des Ehepaares: "Im Jahr 1574 den 27. July ist Gott verstorben und ligt allhie begraben der edel: und ehrenveste Johann Adluff Herr zu Eltz und Bliescastel, Stifter dieser Kirchen, seines Alters 51 Jahr, dem Gott ein fröhlich Auferstehung verleihen wolle. Amen" "Im Jahr 1592, den 25. dach September ist verstorben und liegt allhie begraben die edle und ehrentugendsame Katharina von Eltz Witwe, geborene Brantscheid, des edlen und ehrenvesten Johann Adluff Herre zu Eltz und Bliescastel eheliche Gemahlin. Gott wulle ihr ein fröhlich Auferstehung verleihen. Mors omnia sternit." Seit 2008 wertet ein nach dem Vorbild barocker Gartenbaukunst angelegter Garten den Bereich des ehemaligen Pfarrgartens auf.

Fotos: Stadt Blieskastel

Text: Stadt Blieskastel, Stadtarchiv Blieskastel

Literatur: Die Walker-Orgel der protestantischen Christuskirche zu Mimbach. Festschrift zur Wiedereinweihung der restaurierten und rekonstruierten Walcker-Orgel, März 2017.