05 Kleine Schmiede
Der älteste Brettfallhammer Deutschlands. Gefertigt von Merill & Sons in New York 1867.
Typenschild des ältesten Brettfallhammers.
Transmissionsantrieb für den Hammer.
An der Schmiedeesse wird gelegentlich noch gearbeitet.
Sammlung verschiedenster Schmiedehämmer
In diesem schmalen Raum befindet sich unser ältester Brettfallhammer, Baujahr 1867 von Merill & Sons aus New York, samt Glühofen und Transmission. Erste Brettfallhämmer wurden 1861 in den USA für die Firma Goulding & Cheeny patentiert.
Mehrere Umstände bzw. Zufälle haben dazu geführt, dass die alten Brettfallhämmer überhaupt und ausgerechnet in Zella-Mehlis geblieben sind. Zwei der amerikanischen Hämmer wurden von der Königlich Preußischen Gewehrfabrik Erfurt, die nach dem 1. Weltkrieg auf Befehl der Alliierten aufgelöst wurde, nach Zella-Mehlis übernommen. Fritz Udo Wahl hatte in Erfurt dienstverpflichtet gearbeitet und konnte die Maschinen günstig erwerben. Nach dem 2. Weltkrieg wurde, im Gegensatz zu anderen Betrieben, die Fa. Wahl nicht demontiert, sie musste für die sowjetische Administration Aufträge ausführen. Bis 1985 war die Schmiede Privatbetrieb und die Anschaffung neuer Maschinen war zu DDR-Zeiten nur schwer möglich. Deshalb kann unser Museum mit technischen Raritäten aufwarten, die sich noch in Originalzustand am originalen Standort befinden.
Ansonsten enthält der Raum eine komplette Einrichtung zum Freiformschmieden mit Schmiedefeuer, Amboss, Richt- und Lochplatte sowie eine Werkzeugsammlung. Dieser Arbeitsbereich wurde nach 1985 eingerichtet, um hier Lehrlinge eines benachbarten Betriebes im Freiformschmieden zu unterweisen.