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Gänshänger-Brunnen

Beschreibung

GESCHICHTLICHER HINTERGRUND UND LEGENDE Heute ist es für uns unvorstellbar Hunger zu leiden und einen Krieg in unserer beschaulichen Gegend erleben zu müssen. Doch während des 30-jährigen Krieges war auch Schierling stark gebeutelt. Die Schweden plünderten unsere Vorfahren so sehr, dass die Bevölkerung kaum mehr Essen hatte. Und so musste der Legende nach auch der damalige Schlossherr hungern. Kurzerhand packte er seine restlichen Gänse, schlachtete sie und hängte sie an der Hinterseite des Schlosses im Gebüsch auf, um sie vor dem Feind zu verstecken. Leider fanden die Schweden die Tiere aber und schlugen sich damit die Mägen voll. So bekamen die Schierlinger den spöttischen Spitznamen Gänshänger, der mit der Zeit zum Schimpfwort wurde. Es ging sogar soweit, dass es Messerstechereien zwischen den Burschen Schierlings und der Nachbarsdörfer gab. DAS DENKMAL Diese Geschichte und der Wunsch der Schierlinger nach einer Verschönerung des Rathausplatz', gaben dem Bildhauer Klaus Vrieslander (1940-2019) 1980 Anlass die Legende humorvoll aufzuarbeiten. Der Gänshänger-Brunnen schmückt seitdem Schierling und der Spottname wurde zum Markenzeichen. Ein schwedischer Musketier aus Bronze, der eine Gans am Hals hält, eine über der Schulter trägt und eine verloren hat, steht auf dem Brunnentrog aus heimischem Kalkgestein. Sogar ein Verein hat sich im Einweihungsjahr des Brunnens gegründet. Der Verein für Heimatpflege Schierling richtet alle vier Jahre das „Gennßhenkerfest“ aus, bei dem die Zeit des Dreißigjährigen Krieges wieder auflebt. Musketiere (Soldaten mit Musketen) treffen auf Pikeniere (Soldaten mit Piken), Händler, Gaukler, Marketenderinnen und das einfache Volk, um ein Übungsschießen abzuhalten. Dazu gibt es Speisen und Getränke wie vor 370 Jahren.