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Station 2 - Ev. Johanneskirche mit Pfarrhaus und Gemeindehaus

Johanneskirche im Jahr 1890
Johanneskirche
Johanneskirche
heutiger Zustand
Johanneskirche 1950, Innenansicht
Innenansicht
Pfarrhaus, Zustand 1982
Zustand 1982
Hofgebäude im Jahr 1890
Das Foto zeigt die Hofgebäude im Jahr 1890. Die Doppelscheune und das Wohnhaus wurden 1982 und 1987 abgebrochen. Das in das Foto einmontierte Bauernpaar sollte zeigen, dass damals trotz beginnender Industrialisierung das Dorf noch bäuerlich geprägt war. Die Männer haben schon damals im Alltag keine Tracht mehr getragen.
Martin-Luther-Haus (Evangelisches Gemeindehaus)
heutiger Zustand

Beschreibung

Johanneskirche - Eine der ältesten Kirchen Württembergs

Zur Zeitenwende besiedelten die Kelten auch das untere Echaztal, die Römer bauten Gutshöfe und Kastelle, um 260 bis 280 kamen mit der Völkerwanderung die Alamannen und ließen das Tal vermutlich nicht unbesiedelt. Möglich ist die Erwähnung unseres Ortes mit dem nicht genau verorteten Bericht, dass 918 Bischof Salomo von Konstanz nach einer Pilgerreise nach Rom in Süddeutschland zur Sühne eine Steinkirche über die Gräber der Königsboten Erchanger und Berchtold erbaut, an deren  gewaltsamen Tod er schuldig war. Erchanger, Schwabenherzog 915-917 wurde in Kirchheim hingerichtet. Genannte Orte sind Oferdingen, Kirchen, Weil und die Dieboldsburg/Rauber im Lenninger Tal. Skelettfunde 1890, welche nicht wissenschaftlich untersucht wurden, verdichten diese Angaben. 1275 die erste Erwähnung im Konstanzer Zehentbuch, 1333 verkauft Albrecht v. Blanckenstein die Siedlung Wannwyl an das Reutlinger Spital. Evangelisch wird unsere Kirche 1524 mit dem Reutlinger Marktplatzeid durch Matthäus Alber, noch bevor Württemberg 1534 nach der Rückführung Herzog Ulrichs reformiert wurde. Die Reichsstadt Reutlingen stellte auch die Pfarrer der Wannweiler Pfarrei. Mit dem Ende der Reichsstadtzeit wurde Wannweil 1802/03 württembergisch. Reutlingen wird eine von 64 württembergischen Oberamtsstädten und ab 1818 Sitz der Regierung des Schwarzwaldkreises.
Seit 2019 ist Pfarrer Bernd Rexer Seelsorger der hiesigen Pfarrstelle. 
Beschreibung der Kirche St. Johannes dem Täufer und der Kirchengemeinde im Kirchenführer
Link: https://www.wannweil-evangelisch.de/fileadmin/mediapool/gemeinden/KG_wannweil/Startseite/Kirchenfuehrer_eboo-1.pdf

 

Pfarrhaus, Zustand 1982      

Seit der Erbauung in der Barockzeit erfuhr das nahezu 300 Jahre alte Pfarrhaus, neben notwendigen Instandhaltungen, nur wenig Änderungen in der Bausubstanz. So wurden erst 1968/69 bei einem Pfarrerwechsel der außenliegende Abortanbau entfernt und ein Badezimmer sowie Toiletten mit Wasserspülung eingebaut. Ein im Erdgeschoss befindlicher Brunnen mit Pumpe wurde stillgelegt. Das Studierzimmer im Dachgeschoss wurde nach unten verlegt und der Hühnerstall gab ein schönes, helles Pfarrbüro. Heute entspricht das Pfarrhaus zeitgemäßem Wohnkomfort im zum Teil ursprünglichen Grundriss. 

Die zwischen Pfarrhaus und Kirche gelegene Pfarrscheune wurde um 1950 zu einem so genannten Jugendheim mit kleinem Gemeindesaal und Dachwohnung umgebaut. Nachdem 1988 ein Gemeindehaus gebaut werden konnte, wurde der kleine Saal entbehrlich und machte für drei Garagen Platz.

 

Evangelisches Gemeindehaus, Martin-Luther-Haus      

(Foto Martin-Luther-Haus  fehlt noch)

Die ev. Kirchengemeinde nahm 1982 die Gelegenheit wahr, das zum Verkauf stehende Areal des ehemaligen dritten Lehenshofes zu erwerben, um ein eigenes Gemeindehaus zu errichten. Am 2. Advent 1988 konnte das Martin-Luther-Haus dann eingeweiht werden. Ein großer abteilbarer Saal im Erdgeschoß, Gruppenräume im Untergeschoß und eine Hausmeisterwohnung mit zusätzlicher Dachwohnung wurden von der Stuttgarter Architektin Stern geplant und unter Pfarrer Konrad Ludwig in die Tat umgesetzt. 

Das Foto zeigt die Hofgebäude im Jahr 1890. Die Doppelscheune und das Wohnhaus wurden 1982 und 1987 abgebrochen. Das in das Foto einmontierte Bauernpaar sollte zeigen, dass damals trotz beginnender Industrialisierung das Dorf noch bäuerlich geprägt war. Die Männer haben schon damals im Alltag keine Tracht mehr getragen.